Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Gerresheimer Bahnhof wird endlich umgebaut
Das Nrw-verkehrsministerium fördert die Modernisierung inklusive des Ausbaus einer Personenunterführung mit 18 Millionen Euro.
GERRESHEIMNACH jahrelangem Ringen steht die Finanzierung für den Umbau des S-bahnhofs in Gerresheim. Das Nrw-verkehrsministerium unterstützt die Modernisierung des Bahnhofs inklusive des Ausbaus einer Personenunterführung mit 18 Millionen Euro. Insgesamt wird das Projekt rund 31 Millionen Euro kosten. Parteiübergreifend war vor Ort für einen barrierefreien Umbau annähernd 20 Jahre lange gekämpft worden, jetzt ist die Finanzierung der Maßnahme endlich sicher.
„Um die Bürger im Zuge der Verkehrswende zum Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn zu bewegen, müssen wir auch dieses Angebot in Gerresheim unbedingt attraktiv ausbauen“, sagt Marco Schmitz, der für die CDU im Landtag sitzt und an den entscheidenden Gesprächen mit dem Ministerium beteiligt war. Vor allem der erstmalige barrierefreie Ausbau mache den Bahnhof nun für viele Fahrgäste nutzbar. „Ich habe schon selbst nicht mehr daran geglaubt, dass es eines Tages klappt“, sagt Schmitz.
Vorgesehen sind unter anderem ein Ausbau mit Aufzügen und die Absenkung der Bahnsteige. Um auch die räumliche Trennung zwischen dem südlichen Gerresheim an der Heyestraße und dem Gerresheimer Zipfel an der Glashüttenstraße zu überwinden, soll eine neun Meter breite Personenunterführung gebaut werden, die auch für den Radverkehr nutzbar sein wird. Damit soll die sogenannte Angströhre, die stark veraltet ist und entsprechend abschreckend wirkt, ersetzt werden. Um von der Heye- zur Glashüttenstraße zu gelangen, ist die Unterführung zumindest für Fußgänger bislang die einzige Alternative zur gefährlichen Rampenstraße – für Rollstuhlfahrer, Eltern mit Kinderwagen oder Menschen, die auf einen Rollator angewiesen sind, stellt sie jedoch ein unüberwindbares Hindernis dar.
Nachdem die Finanzierung nun steht, kann mit der weiteren Planung für den Umbau begonnen werden. Eine konkrete Zeitschiene gibt es zwar noch nicht, spätestens ab Herbst 2023 soll die Baumaßnahme am Gerresheimer Bahnhof aber umgesetzt werden. „Es wäre jedoch gut, wenn wir schon bald ein für alle sichtbares Signal aussenden könnten, dass es losgeht, auch wenn es womöglich zunächst nur Planungsund Vermessungsarbeiten sind“, mahnt Schmitz zur Eile.
Auch Bezirksbürgermeisterin Maria Icking (Grüne) begrüßt die Zusage des Landes, sich an der Finanzierung des Umbaus zu beteiligen. „Das könnte dann jetzt auch entsprechenden Druck auf die Deutsche Bahn ausüben. Nachdem die Kostenkalkulation zuletzt ja weiter in die Höhe geschnellt ist, konnte man den Eindruck gewinnen, dass die Bahn den dringend notwendigen Umbau wieder weiter nach hinten schieben will.“
Dass die Kosten explodiert sind, liegt an Problemen mit den Bahnsteigen. Hintergrund sind die unterschiedlichen Bahnsteighöhen: Am Gleis 1 und 2 sind es 96, am Gleis 3 aber lediglich 76 Zentimeter zwischen Schienenoberkante und Bahnsteig. Zuschüsse gibt es aber nur, wenn die Bahnsteige einheitlich 76 Zentimeter hoch sind. Heißt: Alle Bahnsteige müssen abgerissen und neu gebaut werden.