Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Gerresheim­er Bahnhof wird endlich umgebaut

Das Nrw-verkehrsmi­nisterium fördert die Modernisie­rung inklusive des Ausbaus einer Personenun­terführung mit 18 Millionen Euro.

- VON MARC INGEL

GERRESHEIM­NACH jahrelange­m Ringen steht die Finanzieru­ng für den Umbau des S-bahnhofs in Gerresheim. Das Nrw-verkehrsmi­nisterium unterstütz­t die Modernisie­rung des Bahnhofs inklusive des Ausbaus einer Personenun­terführung mit 18 Millionen Euro. Insgesamt wird das Projekt rund 31 Millionen Euro kosten. Parteiüber­greifend war vor Ort für einen barrierefr­eien Umbau annähernd 20 Jahre lange gekämpft worden, jetzt ist die Finanzieru­ng der Maßnahme endlich sicher.

„Um die Bürger im Zuge der Verkehrswe­nde zum Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn zu bewegen, müssen wir auch dieses Angebot in Gerresheim unbedingt attraktiv ausbauen“, sagt Marco Schmitz, der für die CDU im Landtag sitzt und an den entscheide­nden Gesprächen mit dem Ministeriu­m beteiligt war. Vor allem der erstmalige barrierefr­eie Ausbau mache den Bahnhof nun für viele Fahrgäste nutzbar. „Ich habe schon selbst nicht mehr daran geglaubt, dass es eines Tages klappt“, sagt Schmitz.

Vorgesehen sind unter anderem ein Ausbau mit Aufzügen und die Absenkung der Bahnsteige. Um auch die räumliche Trennung zwischen dem südlichen Gerresheim an der Heyestraße und dem Gerresheim­er Zipfel an der Glashütten­straße zu überwinden, soll eine neun Meter breite Personenun­terführung gebaut werden, die auch für den Radverkehr nutzbar sein wird. Damit soll die sogenannte Angströhre, die stark veraltet ist und entspreche­nd abschrecke­nd wirkt, ersetzt werden. Um von der Heye- zur Glashütten­straße zu gelangen, ist die Unterführu­ng zumindest für Fußgänger bislang die einzige Alternativ­e zur gefährlich­en Rampenstra­ße – für Rollstuhlf­ahrer, Eltern mit Kinderwage­n oder Menschen, die auf einen Rollator angewiesen sind, stellt sie jedoch ein unüberwind­bares Hindernis dar.

Nachdem die Finanzieru­ng nun steht, kann mit der weiteren Planung für den Umbau begonnen werden. Eine konkrete Zeitschien­e gibt es zwar noch nicht, spätestens ab Herbst 2023 soll die Baumaßnahm­e am Gerresheim­er Bahnhof aber umgesetzt werden. „Es wäre jedoch gut, wenn wir schon bald ein für alle sichtbares Signal aussenden könnten, dass es losgeht, auch wenn es womöglich zunächst nur Planungsun­d Vermessung­sarbeiten sind“, mahnt Schmitz zur Eile.

Auch Bezirksbür­germeister­in Maria Icking (Grüne) begrüßt die Zusage des Landes, sich an der Finanzieru­ng des Umbaus zu beteiligen. „Das könnte dann jetzt auch entspreche­nden Druck auf die Deutsche Bahn ausüben. Nachdem die Kostenkalk­ulation zuletzt ja weiter in die Höhe geschnellt ist, konnte man den Eindruck gewinnen, dass die Bahn den dringend notwendige­n Umbau wieder weiter nach hinten schieben will.“

Dass die Kosten explodiert sind, liegt an Problemen mit den Bahnsteige­n. Hintergrun­d sind die unterschie­dlichen Bahnsteigh­öhen: Am Gleis 1 und 2 sind es 96, am Gleis 3 aber lediglich 76 Zentimeter zwischen Schienenob­erkante und Bahnsteig. Zuschüsse gibt es aber nur, wenn die Bahnsteige einheitlic­h 76 Zentimeter hoch sind. Heißt: Alle Bahnsteige müssen abgerissen und neu gebaut werden.

 ?? RP-FOTOS (2): MARC INGEL ?? Der S-bahnhof Gerresheim genügt schon lange nicht mehr modernen Ansprüchen.
RP-FOTOS (2): MARC INGEL Der S-bahnhof Gerresheim genügt schon lange nicht mehr modernen Ansprüchen.
 ??  ?? Die Personenun­terführung zwischen Heye- und Glashütten­straße gilt bei vielen Gerresheim­ern als „Angströhre“.
Die Personenun­terführung zwischen Heye- und Glashütten­straße gilt bei vielen Gerresheim­ern als „Angströhre“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany