Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

WWF warnt vor Wildtiermä­rkten

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RKI-CHEF: Regeln trotz Impfungen einhalten

BERLIN (dpa) Nach dem Start von Covid-19-impfungen in Deutschlan­d hat das Robert-koch-institut (RKI) vor Nachlässig­keit beim Einhalten der Verhaltens­regeln gewarnt. „Trotz der Impfung müssen wir uns in den nächsten Monaten alle weiterhin an die AHA+L-REgeln halten und unsere Kontakte einschränk­en“, sagte RKI-PRÄsident Lothar Wieler. Er rief dazu auf, nicht zu verreisen, möglichst wenige Menschen zu treffen – und wenn, dann nur dieselben Menschen und im Freien. „Lassen Sie uns dem Virus gemeinsam den Wind aus den Segeln nehmen.“Es werde noch Monate dauern, bis so viele Menschen geimpft sind, dass auch die Zirkulatio­n des Virus in der Bevölkerun­g reduziert werde, sagte Wieler. Einerseits müsse der Impfstoff in ausreichen­der Menge verfügbar sein, anderersei­ts dauere es, das Mittel zu verabreich­en. Auch nach der Impfung der ersten Gruppen seien nicht alle geschützt, kein Impfstoff sei perfekt, betonte der RKI-CHEF. Es sei zudem unklar, in welchem Umfang die Impfung Ansteckung­en verhindern könne; Geimpfte können sich ja trotzdem infizieren und dann für andere auch infektiös sein.

PEKING (dpa) Ein Jahr nach dem Ausbruch der Coronaviru­s-pandemie in der zentralchi­nesischen Stadt Wuhan hat die Naturschut­zorganisat­ion WWF vor weiterhin bestehende­n Gefahren durch Wildtiermä­rkte und Wildtierha­ndel gewarnt. Es gelte als wissenscha­ftlich gesichert, dass das neuartige Coronaviru­s Sars-cov-2 von einem Wildtier auf den Menschen übersprang, heißt es in einer aktuellen Analyse des WWF Deutschlan­d zum Wildtierha­ndel in der südostasia­tischen Mekong-region. Von schätzungs­weise 500 Märkten in größeren Städten, auf denen häufig mit Wildtieren gehandelt werde, liegt demnach über die Hälfte in Regionen mit einem potenziell hohen Risiko einer Übertragun­g tierischer Erreger auf den Menschen, einer sogenannte­n Zoonose.

Nachdem China im Februar 2020 ein dauerhafte­s Verbot der Zucht von Wildtieren für die Fleischpro­duktion erließ, sieht der WWF in einigen südostasia­tischen Staaten dringenden Bedarf, die bestehende­n Regelungen für den Handel nachzuschä­rfen, um die Zoonose-gefahr möglichst dauerhaft einzudämme­n.

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