Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Hunderte Menschen drängen sich an einem Gepäckband

- VON CHRISTOPH SCHROETER

LOHAUSEN Am späten Neujahrsab­end landeten nach 22 Uhr zwei Maschinen fast zeitgleich am Düsseldorf­er Flughafen: Flug X32117 aus Fuertevent­ura und Flug SR435 aus Beirut. Daniel B. saß in der Maschine, die von den Kanaren kam. Was nach der Landung passierte, bezeichnet B. im Gespräch mit unserer Redaktion als „Corona-posse“.

Wer den Ankunftsbe­reich des Düsseldorf­er Flughafens kennt, der weiß, dass sich dort zahlreiche Gepäckbänd­er befinden, auf denen die Reisenden ihre Koffer aus den Flugzeugbä­uchen zurückbeko­mmen.

Obwohl, wie B. sagt, zur Ankunftsze­it der beiden Maschinen keines der Bänder in Benutzung war, seien die Koffer beider Flüge auf das Gepäckband Nummer vier geleitet worden. „Mehr als 200 Menschen standen daraufhin eng beieinande­r und warteten auf ihre Koffer. Abstandsre­geln wurden nicht eingehalte­n, häufig wurde die Maskenpfli­cht verletzt“, sagt B. Im gesamten Ankunftsbe­reich sei kein Sicherheit­sdienst zu sehen gewesen. Auf die Bitten einiger Reisender, die Abstandsre­geln doch zu beachten, seien viele der übrigen Passagiere nicht eingegange­n. „Wir mussten dann die Polizei und die Security rufen“, sagt B. Diese seien nach knapp 15 Minuten eingetroff­en.

Eine Sprecherin des Düsseldorf­er Flughafens sagte, dass das Gepäck verschiede­nerer Fluggesell­schaften nach Möglichkei­t auf separate Ankunftsbä­nder verteilt werde. „Das lässt sich jedoch nicht immer realisiere­n, gerade wenn mehrere Maschinen gleichzeit­ig landen, es Verspätung­en von Flügen oder Verzögerun­gen bei der Ausladung der Gepäckstüc­ke gibt.“

In der konkreten Situation am Neujahrsab­end habe es eine kurzzeitig­e Überschnei­dung gegeben. Die Ausladung des ersten Fluges der Airline Sundair SR435 aus Beirut mit einem höheren Gepäckvolu­men habe um 22.17 Uhr begonnen und sei um 23.16 Uhr mit dem letzten Gepäckstüc­k beendet worden. Zeitgleich habe um 23.16 Uhr die Ausladung des ersten Gepäckstüc­ks des Tuifly-fluges aus Fuertevent­ura begonnen. „Zu diesem Zeitpunkt hatte bereits der Großteil der Passagiere des Sundair-fluges den Warteberei­ch am Gepäckband verlassen“, sagte die Sprecherin. Dem widerspric­ht Daniel B. Als die rund 100 Passagiere des Fuertevent­ura-fluges um kurz vor 23 Uhr an den Gepäckbänd­ern angekommen seien, hätten dort noch 100 bis 150 Fluggäste aus Beirut gewartet.

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FOTO: PRIVAT Am Neujahrsab­end drängten sich Menschen unterschie­dlicher Flüge an einem Gepäckband am Flughafen

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