Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Hunderte Menschen drängen sich an einem Gepäckband
LOHAUSEN Am späten Neujahrsabend landeten nach 22 Uhr zwei Maschinen fast zeitgleich am Düsseldorfer Flughafen: Flug X32117 aus Fuerteventura und Flug SR435 aus Beirut. Daniel B. saß in der Maschine, die von den Kanaren kam. Was nach der Landung passierte, bezeichnet B. im Gespräch mit unserer Redaktion als „Corona-posse“.
Wer den Ankunftsbereich des Düsseldorfer Flughafens kennt, der weiß, dass sich dort zahlreiche Gepäckbänder befinden, auf denen die Reisenden ihre Koffer aus den Flugzeugbäuchen zurückbekommen.
Obwohl, wie B. sagt, zur Ankunftszeit der beiden Maschinen keines der Bänder in Benutzung war, seien die Koffer beider Flüge auf das Gepäckband Nummer vier geleitet worden. „Mehr als 200 Menschen standen daraufhin eng beieinander und warteten auf ihre Koffer. Abstandsregeln wurden nicht eingehalten, häufig wurde die Maskenpflicht verletzt“, sagt B. Im gesamten Ankunftsbereich sei kein Sicherheitsdienst zu sehen gewesen. Auf die Bitten einiger Reisender, die Abstandsregeln doch zu beachten, seien viele der übrigen Passagiere nicht eingegangen. „Wir mussten dann die Polizei und die Security rufen“, sagt B. Diese seien nach knapp 15 Minuten eingetroffen.
Eine Sprecherin des Düsseldorfer Flughafens sagte, dass das Gepäck verschiedenerer Fluggesellschaften nach Möglichkeit auf separate Ankunftsbänder verteilt werde. „Das lässt sich jedoch nicht immer realisieren, gerade wenn mehrere Maschinen gleichzeitig landen, es Verspätungen von Flügen oder Verzögerungen bei der Ausladung der Gepäckstücke gibt.“
In der konkreten Situation am Neujahrsabend habe es eine kurzzeitige Überschneidung gegeben. Die Ausladung des ersten Fluges der Airline Sundair SR435 aus Beirut mit einem höheren Gepäckvolumen habe um 22.17 Uhr begonnen und sei um 23.16 Uhr mit dem letzten Gepäckstück beendet worden. Zeitgleich habe um 23.16 Uhr die Ausladung des ersten Gepäckstücks des Tuifly-fluges aus Fuerteventura begonnen. „Zu diesem Zeitpunkt hatte bereits der Großteil der Passagiere des Sundair-fluges den Wartebereich am Gepäckband verlassen“, sagte die Sprecherin. Dem widerspricht Daniel B. Als die rund 100 Passagiere des Fuerteventura-fluges um kurz vor 23 Uhr an den Gepäckbändern angekommen seien, hätten dort noch 100 bis 150 Fluggäste aus Beirut gewartet.