Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Ein Rekordjahr für die Feuerwehr
Mit 701 Einsätzen war die Meerbuscher Feuerwehr 2020 öfter im Einsatz als jemals zuvor. Zudem hat die Pandemie auch den Alltag der Brandbekämpfer verändert und neue Strukturen nötig gemacht.
MEERBUSCH 2020 war ein außergewöhnliches Jahr – auch für die Meerbuscher Feuerwehr. Nicht nur, dass sie sich auf die neuen Anforderungen der Corona-pandemie einstellen musste, mit 701 Einsätzen im Stadtgebiet mussten die Brandbekämpfer zudem so oft ausrücken wie bisher noch nie. Bereits im ersten Quartal 2020 wurden die Arbeitsabläufe der Feuerwehr an die neue Situation angepasst. Das Wichtigste war, die Einsatzbereitschaft der Wehr auch im Falle einer Erkrankung zu garantieren. Das gelang, sagt ein Polizeisprecher. Die 250 freiwilligen Einsatzkräfte und die 17 hauptamtlichen Feuerwehrmänner waren stets einsatzbereit.
Und das mussten sie auch sein in Anbetracht der Rekordzahl an Einsätzen. Beachtenswert ist dabei, dass sich diese sehr ungleich über das Jahr verteilten. In Zeiten des Lockdowns ging die Einsatzzahl sehr stark zurück. Ein Feuerwehrsprecher erklärt das mit der angepassten Lebenssituation: Die Arbeit im Homeoffice und die Appelle, zu Hause zu bleiben, führten zu weniger Verkehr auf den Straßen, wodurch weniger Unfälle passierten. Gleichzeitig stieg die Wachsamkeit durch ständige Anwesenheit in den eigenen vier Wänden.
Darüber hinaus ereigneten sich mehrere Unwetterlagen mit zahlreichen Einsätzen ausschließlich in den Sommermonaten. Am frühen Morgen des 31. August entlud sich etwa ein Unwetter über Strümp und Osterath, innerhalb von zwölf Stunden musste die Feuerwehr 135 Einsätzen fahren.
Insgesamt 105 Mal wurden die Einsatzkräfte mit dem Stichwort „Feuer“alarmiert. Tragisch war dabei der Tod eines Meerbuschers am 1. August. Mehrere Anrufer hatten einen Brand im sechsten Stock eines Wohnhauses gemeldet, das Feuer griff auch auf andere Wohnungen über, das Treppenhaus war versperrt. Zur Unterstützung forderten die Meerbuscher Feuerwehrleute Verstärkung aus Düsseldorf und aus dem Rhein-kreis Neuss an. Obwohl viele Bewohner gerettet werden konnten, kam für einen Mann jede Hilfe zu spät.
Glück hatte hingegen ein Reiter, der mit seinem Pferd im August unter eine fahrende landwirtschaftliche Zugmaschine geraten war. Während das Pferd zwischen den Achsen eingeklemmt und schwer verletzt wurde, konnte sich der Reiter selbst retten. In Erinnerung bleibt auch die Sprengung eines Geldautomaten in Strümp am 15. September
Auch zur Unterstützung angrenzender Einsatzgebiete wurde die Meerbuscher Feuerwehr hinzugezogen, so bereits in der Neujahrsnacht beim Brand des Affenhauses im Krefelder Zoo. Überwiegend ruhig verlief hingegen die Neujahrsnacht 2020/2021 – auch bedingt durch das Feuerwerksverbot. Lediglich ein verletzter Hund musste in eine Düsseldorfer Tierklinik transportiert werden.