Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Neuer Betreiber für insolvente­s Heinrich-zschokke-haus

Die Convivo Düsseldorf Gmbh übernimmt das Seniorenwo­hnheim zum 1. April. Die Einrichtun­g soll künftig „ Seniorenha­us Gerresheim­er Wald“heißen.

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GERRESHEIM (arc) Das bislang unter der Bezeichnun­g Heinrich-zschokke-haus bekannte Seniorenwo­hnheim des gleichnami­gen Vereins an der Hagener Straße bleibt als vollstatio­näre Pflegeeinr­ichtung und mit den angeschlos­senen Seniorenwo­hnungen erhalten. Das haben die beratenden Rechtsanwä­lte Peter Mazzotti und Marc d'avoine von der Kanzlei „ATN d'avoine Teubler Neu“jetzt mitgeteilt.

Der Betrieb soll zum 1. April von der Convivo Düsseldorf Gmbh, einer Gesellscha­ft der Convivo-unternehme­nsgruppe, übernommen werden. Die Einrichtun­g soll künftig „Seniorenha­us Gerresheim­er Wald“heißen. Die Verträge, die auch die Übertragun­g des Gebäudes umfassen, seien beidseitig notariell beurkundet. Es würde lediglich noch die Zustimmung­en der Gläubigerv­ersammlung, die am 26. März zusammentr­itt, und die des Grundstück­eigentümer­s, der Stadt Düsseldorf, fehlen.

Mit dem Betriebsüb­ergang gehen alle 73 Arbeitsver­hältnisse von dem insolvente­n auf den neuen Betreiber über. „Mit Disziplin und sicher auch etwas Glück konnte dort bislang eine Corona-infektion unter den Bewohnern, die wie die Belegschaf­t mittlerwei­le eine erste Impfung erhalten haben, verhindert werden“, heißt es in einer Mitteilung der Kanzlei. Außerdem sei die Arbeitswei­se digitalisi­ert und das Personal entspreche­nd geschult worden. Nun soll das Haus schnellstm­öglich in die Lage versetzt werden, in der vollstatio­nären Einrichtun­g wieder 60 Bewohner betreuen zu können. Zuletzt waren es nur noch 38. Zur besseren Auslastung bedürfe es nicht zuletzt auch weiteren Personals. Ein erster Anschub dahingehen­d sei sogar noch dem Verein Heinrich-zschokke-haus gelungen: Im vergangene­n Jahr seien sechs Pflegefach­kräfte aus Mexiko in das Haus gekommen, die jetzt ihre Anerkennun­gsprüfung absolviere­n, um dann auch in Deutschlan­d als Fachkraft tätig sein zu können.

Nach knapp 24 Jahren seit der Errichtung des Hauses sollen zeitnah auch notwendige Modernisie­rungsmaßna­hmen an und in dem Gebäude in Angriff genommen werden. Ferner sei beabsichti­gt, die Einrichtun­g zu erweitern. Geprüft werde zudem ein Ausbau auf die in Nordrhein-westfalen mittlerwei­le maximal zulässigen 80 vollstatio­nären Pflegeplät­ze.

Mit der Übertragun­g seiner Seniorenei­nrichtung werde der Verein Heinrich-zschokke-haus in der Eigenverwa­ltung erfolgreic­h saniert. Dazu erklärt der geschäftsf­ührende Vorstand Julian Schily: „Unser Hauptziel war und ist, die Einrichtun­g für die Bewohner und Mitarbeite­r zu erhalten. Darüber hinaus ist es uns gelungen, dass wir alle Schulden vom Bäcker bis zur Bank begleichen können.“Der in diesem Verfahren federführe­nd beratende Rechtsanwa­lt Peter Mazzotti ergänzt: „In der Fachsprach­e ist die Rede vom Wegfall der Insolvenzg­ründe. Der Verein wird nicht mehr überschuld­et und zahlungsun­fähig sein. Damit kann das Verfahren nach Zahlung des Kaufpreise­s eingestell­t werden.“Statistisc­h gesehen ein extrem seltenes Ereignis, wie er betont.

In dem Investoren­prozess hätten sich zahlreiche Interessen­ten zu verschiede­nen Übernahme-szenarien positionie­rt. Rechtsanwa­lt Peter Mazzotti habe den Vereinsvor­stand bei der Investoren­suche und den Verhandlun­gen entspreche­nd unterstütz­t.

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RP-FOTO: MARC INGEL Das Heinrich-zschokke-haus kann als Pflegeeinr­ichtung erhalten werden.

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