Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Altmaier plant Milliardenfonds für Start-ups
Innovative Firmen wie Biontech sollen künftig nicht auf das Us-kapital von Pfizer & Co. angewiesen sein.
BERLIN Die Bundesregierung will noch im April mit dem ersten Teil eines zehn Milliarden Euro schweren Zukunftsfonds zur Förderung von Start-up-unternehmen beginnen. „Mit dem Zukunftsfonds setzen wir den Benchmark in Europa. Wir werden mit den zusätzlichen zehn Milliarden Euro an Steuergeldern insgesamt 30 Milliarden Euro an Wagniskapital für Start-ups in Deutschland mobilisieren“, sagte Wirtschafts-staatssekretär Thomas Jarzombek (CDU) unserer Redaktion. „Damit haben wir das mit Abstand größte Paket aufgestellt in Europa.“
Der Zukunftsfonds war im August 2020 beschlossen worden und ist Teil des Bundeshaushalts 2021. Er hat eine Laufzeit von zehn Jahren und soll durch erfolgreiche Wiederanlagen und Investitionen weiter wachsen, ohne den Haushalt weiter zu belasten. Drei sogenannte Module des Fonds sollen im zweiten Quartal starten, allen voran der „Deep Tech Future Fonds“(DTFF) in Höhe von einer Milliarde Euro. Der DTFF soll sich längerfristig bis zur Marktreife eines Produkts an innovativen Unternehmen beteiligen. Dabei sind private Co-investoren willkommen: Der staatliche DTFF beteiligt sich immer nur als Partner mit Wagniskapital. Der bis zu eine Milliarde Euro schwere DTFF habe „Gründungen im Blick, die auf bahnbrechende Technologie setzen, die aber noch nicht in einem klassischen Business-plan in zwölf bis 18 Monaten bereits marktreif sein und Erträge erbringen werden“, sagte Jarzombek. Vielmehr ginge es hier um langfristige Investments.
Auf privater Seite sei das Interesse bereits groß. Inzwischen entstünden viele Start-ups „mit sehr komplexer Technologie“, so der CDU-POlitiker. Beim erfolgreichen Corona-impfstoffherstellers Biontech etwa seien Entwicklung und Produktion nur mit Hilfe des US-KONzerns Pfizer möglich gewesen. Der DTFF solle auch bewirken, dass innovative deutsche Start-ups künftig nicht zwingend einen Us-partner bräuchten.