Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Wie der Stadtbezirk 8 grüner werden soll
Es gibt Viertel, die wenig Grünflächen haben. Damit sich das ändert, könnte ein neuer Park gebaut werden.
STADTBEZIRK 8 Der Stadtbezirk 8 mit seinen vier Stadtteilen Eller, Lierenfeld, Vennhausen und Unterbach hat einen engen Bezug zur Innenstadt, er ist aber auch direkt verbunden mit der Natur, dem Eller Forst, Unterbacher See und den Ausläufern des Bergisch-märkischen Hügellandes. Düssel, Eselsbach und Hoxbach, dazu noch die vielen Kleingärten – die knapp 60.000 Bewohner der vier Stadtteile sind Teil einer urbanen Verdichtung mit allen Versorgungseinrichtungen einerseits, sie haben es aber auch nicht weit ins Grüne.
Diese Lage macht den Stadtteil zu einem beliebten und interessanten Wohnstandort, das weiß auch die Stadt, die mit Unterstützung der Bezirksvertretung 8 seit 2018 an einem Grünordnungsrahmenplan arbeitet, in dem es um die Entwicklungsperspektiven der Grün- und Freiflächen geht. Die meisten Wohnquartiere im Stadtbezirk 8 sind gut mit öffentlichen Freiflächen versorgt, sagt die Stadt. Der Schlosspark Eller ist ebenso stark frequentiert wie die beiden Nachbarschaftsparks Am Hackenbruch und Am Stufstock und der Kinderspielplatz am Tannenhof. Der östliche Teil des Stadtbezirks profitiert von der Nähe zum Stadtwald und zum Unterbacher See. Defizite in der Grünflächenversorgung sieht die Stadt aber im Bereich Eller-mitte und in Lierenfeld. Dort dominieren vor allem kompakte Blockrandbebauungen die Straßenzüge, die keine privaten Freiflächen haben. Außerdem gibt es kaum öffentliches Grün, und es fehlen Spielplätze.
Deshalb schauen Ämter wie Politik sehr genau hin, wenn neue
Bauprojekte geplant sind im Stadtbezirk 8. Entwicklungen im Außenbereich soll es trotz hoher Nachfrage nach Wohnraum fast nicht mehr geben. Dort, wo gebaut wird wie an der Sturmstraße, der Königsberger Straße, Am Kleinforst oder am Breidenplatz wird von Entwicklern auch immer eine Grünplanung gefordert.
Bei einer Bürgerbeteiligung im November 2018 kam heraus, dass sich die Menschen in Eller, Lierenfeld, Unterbach und Vennhausen mehr Grün wünschen, das besser gepflegt wird. Frischluftschneisen sollen erhalten, Dächer und Straßenbahngleise stärker begrünt werden, Ersatzpflanzungen für notwendige Baumfällungen ortsnah erfolgen. Das bürgerschaftliche Engagement, etwa für die Pflege von Baumscheiben, soll gefördert werden. Kinder und Jugendliche wünschen sich mehr Spielstraßen und fantasievoll gestaltete Spielplätze, Lob gab es für den Abenteuerspielplatz, den Wasserspielplatz Eller, den Unterbacher See oder den Wald.
Potenzial gebe es noch einiges im Bezirk, um ihn grüner zu machen.
Stadt und Politik denken an die Aufwertung bestehender Grünanlagen, Plätze, Straßen und Siedlungsräume. Ein Teil der zahlreichen kleinen Grünflächen und Spielplätze in den Quartieren lässt sich zu sogenannten Taschenparks (Pocket Parks) weiterentwickeln. In den Straßenräumen kann Aufenthaltsqualität durch konsequente Fortführung des Stadtbaumkonzepts geschaffen werden. Durchgehende Fußund Radverbindungen, die sich an den Gewässern, Park- und Grünflächen sowie öffentlichen Räumen in den Quartieren orientieren, sollen Barrieren abbauen.
Bestehende Konzepte und Planungen wie das Friedhofsentwicklungskonzept, das Parkpflegewerk für den Schlosspark Eller und das Stadtbaumkonzept sollen aufgegriffen und ergänzt werden. Es gibt außerdem die Idee, einen 4,9 Hektar großen Park (entspricht etwa sieben Fußballfeldern) am Rand der Ortsmitte von Eller anzulegen. Dazu könnten der Minigolfplatz an der Vennhauser Allee, die südliche Düssel, die Pferdekoppeln und der Alte Eller Friedhof zusammengefasst und ergänzt werden.
Die Koordination für den Grünordnungsrahmenplan liegt beim Garten-, Friedhofs- und Forstamt, aber auch Einzelpersonen, Vereine oder Initiativen können Aufgaben auf eigenen Privatgrundstücken oder Patenschaften für öffentliche Flächen übernehmen. Damit der Stadtbezirk 8 auch wirklich grüner wird, braucht es vorausschauende Planungswerkstätten und Wettbewerbe für Einzelprojekte, wie etwa für den Park in Eller. Die Stadt will zudem Förderprogramme im Blick behalten, um einzelne Projekte finanzieren zu können.