Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Ermittlungen gegen EX-OB wegen Bühnenaffäre
WUPPERTAL (dpa) Prüfberichte im Zusammenhang mit einer finanziellen Schieflage der Wuppertaler Bühnen haben die Staatsanwaltschaft auf den Plan gerufen. Sie ermittelt wegen des Verdachts der Untreue unter anderem gegen den früheren Wuppertaler Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) und den ehemaligen Geschäftsführer der städtischen Bühnen. Die „Westdeutsche Zeitung“hatte zuerst berichtet. Wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch bestätigte, wird das Ermittlungsverfahren unter dem Aktenzeichen 20 Js 167/21 geführt. Auslöser seien Prüfberichte im Auftrag der Stadt Wuppertal, die an die Ermittlungsbehörde weitergeleitet worden seien.
Gegen Jung wird in seiner damaligen Funktion als Aufsichtsratschef der städtischen Bühnen ermittelt. Er soll ein Finanzkonstrukt abgesegnet haben, dass dem damaligen Bühnenchef Nebeneinkünfte beschert habe, über deren Rechtmäßigkeit nun gestritten wird. Außerdem soll die prekäre Finanzlage der Bühnen durch sogenannte „Reservebuchungen“verschleiert worden sein. Die Ermittler prüfen, ob dies eine strafbare Bilanzfälschung darstellt. Der Ende 2018 ausgeschiedene Bühnen-geschäftsführer verwies darauf, dass die Nebeneinkünfte-regelung damals vom Wuppertaler Stadtdirektor vorgeschlagen worden sei. Nun sei er zur Rückzahlung von 51.000 Euro binnen zehn Tagen aufgefordert worden. „Ich bin einfach nur entsetzt“, sagte er der Zeitung zufolge.