Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Sonntag schockten die Super-league-pläne die europäische Sportwelt. Nun ist alles schon wieder aus und vorbei.
Die neuen Produkte des Konzerns fügen sich nahtlos in dessen Gerätekosmos ein. Das gehört inzwischen zur Strategie.
pple stellt keine revolutionä
Produkte mehr vor: ipod, iphone, ipad – all diese Premieren liegen inzwischen mindestens zehn Jahre zurück. Dennoch ist der Aktienkurs in dieser Zeit um mehr als 1200 Prozent gestiegen. Das hat zwei zentrale Gründe: Einerseits sorgt Apple durch regelmäßige Auffrischungen dafür, dass die Kernprodukte attraktiv bleiben. Und andererseits baut das Unternehmen um iphone und ipad nach und nach eine immer umfangreichere und lukrative Zubehörwelt auf. Das war auch am Dienstag zu sehen, als Apple bei einer virtuellen Veranstaltung Neuigkeiten präsentierte. Ein Überblick:
Airtag Dank des kleinen Sensors soll man in Zukunft Gegenstände wiederfinden beziehungsweise orten können. Schlüssel verloren? Rucksack weg? Hund entlaufen? Kein Problem, solange ein Airtag befestigt war. Die Sensoren lassen sich per iphone orten. Der Stückpreis liegt bei 35 Euro – es sei denn, man will die Version der Luxusmarke Hermès. Da kostet der Schlüsselanhänger mindestens 349 Euro. Apple betont, dass die Kommunikation zwischen Smartphone und Sensor anonym und verschlüsselt ablaufe: „Airtag wurde entworfen, um Gegenstände zu verfolgen, nicht Menschen“, sagte Apple-managerin Carolyn Wolfman-estrada bei der Präsentation. Mit der „Wo ist?“-app konnten bisher nur Geräte wie das iphone oder die Apple-kopfhörer Airpods lokalisiert werden. Das Netzwerk wurde inzwischen aber auch für andere Hersteller geöffnet.
Mac Apple nutzt den Umstieg auf Chips aus eigener Entwicklung, um die Pc-konkurrenten mit einem innovativen Desktop-computer herauszufordern. Der am Dienstag vorgestellte neue imac ist nur 11,5 Millimeter schmal – und somit dünner als viele Monitore ohne einen Computer im Inneren. Möglich macht das Apple zufolge der Umstieg von Intel-prozessoren auf die
M1-chips aus eigener Entwicklung. Dadurch könne man unter anderem drastisch Platz sparen: Statt eines voluminösen Kühlsystems seien lediglich zwei kleine und sehr leise Lüfter notwendig.
Podcast Apple-chef Tim Cook betonte, dass es sein Unternehmen gewesen sei, das vor 15 Jahren dazu beigetragen habe, den Audio-trend anzustoßen. Damals habe es 3000 Podcast-sendungen bei Apple gegeben – heute seien es Millionen. Die App dazu wurde nun überarbeitet. Die Einführung eines Abo-modells soll es Podcast-produzenten ermöglichen, von den Hörern auch Geld zu verlangen, wobei Apple finanziell partizipiert.
Appletv Die Streaming-box überarbeitete Apple etwas grundsätzlicher. Entsprechend bekam sie den Zusatz 4 K verpasst. Die Bildqualität soll deutlich besser sein, mit der Fernbedienung lässt sich nun nicht nur die Box, sondern auch der Fernseher steuern. Das ist keine Revolution, eher eine nette Erweiterung – ebenso wie die Möglichkeit, per Smartphone-kamera die Bildeinstellungen des Fernsehgeräts zu überprüfen.
iphone Das aktuelle Modell, das iphone 12, ist das beliebteste Smartphone der Welt. Insofern kann sich Apple mit einer neuen Version noch Zeit lassen. Die Präsentation am Dienstag nutzte das Unternehmen daher auch nur für eine kosmetische Auffrischung. Das iphone gibt es nun auch in Lila.
ipad Der neue M 1-Chip von Apple wurde auch in das neue ipad Pro eingebaut, das damit deutlich leistungsfähiger werden soll. Im vierten Quartal 2020 war das iphone zwar mit deutlichem Abstand der wichtigste Umsatzbringer für Apple. Die Geschäfte mit dem ipad liefen aber deutlich besser als in der Vergangenheit, die Umsätze sind rasant geklettert. Ein Anteil daran hat die Pandemie, bei der unter anderem viele Schüler mit ipads ausgestattet wurden.