Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Rückenwind für den Opern-neubau
MEINUNG Der Aufsichtsrat der Deutschen Oper am Rhein hat für die Verlängerung der Theatergemeinschaft Düsseldorf/ Duisburg votiert – ein wichtiges Signal.
DÜSSELDORF Eine Formsache war die Verlängerung nie. Immer gab es Bedenkenträger, die an den Kosten herumrechneten, die die Institution Oper für ein Relikt lässlicher Hochkultur hielten und sich sowieso nichts aus Mozart, Verdi, Puccini und durch die Luft schwebenden Ballerinen machten. Doch am Ende des Tages kamen alle Aufsichts- und Stadträte zu der Erkenntnis, dass hochrangige Oper und großartiges Ballett vermutlich nicht günstiger zu bekommen sind als in der Rheinopern-ehe zwischen Düsseldorf und Duisburg.
Diese Konstruktion stand allerdings einmal auf tönernen Füßen; das klamme Duisburg hatte sich vor einigen Jahren eine längere Bedenkzeit erbeten, bevor der Vertrag verlängert wurde. Solche Irritationen gehören offenbar der Vergangenheit an. Jetzt haben sich die Aufsichtsräte der Städte Düsseldorf und Duisburg einstimmig für eine Verlängerung der Theatergemeinschaft ausgesprochen. Betont wurde von allen Seiten, dass die seit ihrer Gründung im Jahr 1956 bestehende Kooperation künstlerisch und wirtschaftlich als Erfolgsmodell gilt.
Wenn auch die jeweiligen Stadträte und die Kommunalaufsicht zustimmen, wäre die Zukunft der Deutschen Oper am Rhein bis zum Jahr 2027 gesichert. Wie bisher sollen pro Spielzeit insgesamt 258 Vorstellungen in beiden Städten gegeben werden, davon 180 Vorstellungen in Düsseldorf und 78 Vorstellungen in Duisburg, was einem Verhältnis von 70 zu 30 entspricht. Das ist ein fairer Schlüssel.
Das Signal der Aufsichtsräte ist auch wichtig für die Düsseldorfer Planungen zu einer neuen Oper. Ob es nun ein Neubau wird (wofür derzeit alle Argumente sprechen) oder eine Sanierung des bestehenden Gebäudes – eine Bekräftigung der Opernehe kann nur als Rückenwind verstanden werden. Damit das Team um Generalintendant Christoph Meyer in Düsseldorf demnächst in einem Haus spielen kann, das der Qualität des Ensembles angemessen ist.