Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
,,Es tut weh, ist aber das einzig Richtoge" Entscheidung tragen wir mit.“Eine Verschiebung oder eine Kirmes in Light-version sei nicht machbar. Er spricht für 120 Schaustellerfamilien in der Stadt. „Wir unterstützen uns gegenseitig. Es gibt auch einige,
Die Rheinkirmes fällt aus. Einige Politiker könnten sich aber eine Herbstkirmes vorstellen.
DÜSSELDORF
Zum zweiten Mal in Folge ist die größte Kirmes am Rhein abgesagt worden. Die mehr als 100 Schaustellerfamilien in Düsseldorf hatten auf den Sommer gehofft. Jetzt ist unsicher, wie sie ihre Existenz sichern können. Viele Politiker können sich eine Neuauflage des Heimatsommers vorstellen, um den Menschen in den Stadtteilen Abwechslung zu bieten und den Schaustellern Einnahmemöglichkeiten zu verschaffen. „Wir müssen überlegen, wie wir den Schaustellern helfen können, auch finanziell“, sagt Fdp-fraktionschef Manfred Neuenhaus. „Unsere Schaustellerbetriebe sind meist Familienunternehmen. Wenn diese Betriebe in den Konkurs gehen, verlieren wir dauerhaft einen attraktiven und wichtigen Teil der Düsseldorfer Tradition. Hier ist Helfen Pflicht.“
Dem stimmt Jörk Cardeneo (Grüne), der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses, zu. „Wir sollten schauen, was die Stadt im Rahmen ihrer Möglichkeiten tun kann.“Er denkt dabei nicht in erster Linie an Zuschüsse, sondern an den Heimatsommer und neue Formate. Er hätte zudem nichts gegen eine Rheinkirmes im Oktober, wenn die Pandemie bis dahin keine relevante Rolle mehr spielt: „Wir haben ja auch schon im Mai Karneval gefeiert.“Ähnlich argumentiert Cdu-fraktionschef Rolf Tups. „Es kommt darauf an, wie sich Corona entwickelt. Wir brauchen dann von allen Seiten Flexibilität, um schrittweise in die Normalität zurückzukehren.“Das gelte für Schausteller und Gastronomen. Sollte der Heimatsommer fortentwickelt werden, solle die Stadt unbürokratisch handeln.
Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) versprach am Nachmittag „einen schönen Sommer in der Heimat“. Die Schausteller dürften die ihnen zur Verfügung gestellten Plätze in der Stadt weiter nutzen, solange keine anderen Gründe wie etwa Baustellen dagegen sprächen. Zudem dürften sie für den Herbst etwas Corona-konformes etwa auf dem Staufenplatz planen.
Die Rheinkirmes sowie das Schützenfest hätten vom 16. bis 25. Juli stattfinden sollen. Vier Millionen Besucher kommen für gewöhnlich. Die Veranstalter, die St. Sebastianus-schützen, hatten sich am späten Montagabend mit Keller auf die Absage verständigt.
Die Entscheidung fiel in der Vorstandssitzung einstimmig, wie Lothar Inden, 1. Chef des St. Sebastianus Schützenvereins, sagt. Anschließend kamen Inden und die Chefs der rund 30 Gesellschaften, die St. Sebastianus angeschlossen sind, sowie Kirmes-architekt Thomas König mit Keller in einer Videoschalte zusammen. Inden: „Der OB hat vollstes Verständnis.“Eine Verschiebung der Kirmes in den Spätsommer oder Herbst war laut Inden jedoch keine Option. „Die Veranstalter der Fahrgeschäfte sind ja auch anderweitig unterwegs. Außerdem feiern wir am 23. Juli Apollinaris' Gedenktag, die Kirmes muss also in diesem Zeitraum stattfinden.“Er und die Schützen seien mehr als traurig, es schmerze sehr.
Der Sprecher des Düsseldorfer Schaustellerverbandes, Oliver Wilmering, zeigte Verständnis für die Entscheidung. „So weh es tut, es war das einzig Richtige, auch wenn es für uns katastrophal ist. Aber die