Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Eu-parlament: Impfpass soll Mitte Juni eingeführt werden
BERLIN/BRÜSSEL (rtr) Das Europäische Parlament strebt die Einführung eines Eu-weit gültigen, weitgehend einheitlichen digitalen Impfpasses an. Die Abgeordneten votierten in ihrer digitalen Sitzung mehrheitlich für eine entsprechende Vorlage, die damit die Position des Parlaments in den Verhandlungen mit den Mitgliedstaaten darstellt. Wie das Parlament am Donnerstag mitteilte, wurde die Vorlage bereits am Mittwoch mit 540 Stimmen angenommen, 119 Abgeordnete stimmten dagegen, 31 enthielten sich. Demnach soll das Zertifikat für eine Impfung zwölf Monate gelten, eingeführt werden soll der Impfpass bis Mitte Juni. Das Dokument kann demnach auch in Papierform erstellt werden.
Der Impfpass soll bescheinigen, dass eine Person geimpft ist, ein negatives Testergebnis hat oder von Covid-19 genesen ist. Eine Quarantäne- oder Testpflicht soll damit entfallen. Das Dokument soll für einen reibungslosen Sommerurlaub innerhalb Europas sorgen. Allerdings ist diese Frage unter den 27Mitgliedstaaten noch umstritten. Die stark vom Tourismus abhängigen Südländer wie Spanien und Italien dringen auf eine möglichst schnelle Umsetzung der Vorlage. Die Nordländer sind dabei zurückhaltender. In Deutschland wird erwogen, zunächst auch einen nationalen Impfpass einzuführen, die Diskussion darüber läuft noch. Frankreich, Spanien, Griechenland, Litauen und Estland wollen ähnlich vorgehen.