Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Deutsche Post wächst so stark wie nie zuvor
BONN Der Konzern Deutsche Post DHL hat im ersten Quartal den Gewinn auf 1,2 Milliarden Euro vervierfacht. Der Umsatz stieg wegen des anhaltenden Booms bei Paketen und bei Warenlieferungen um 26 Prozent auf 18,9 Milliarden Euro in nur drei Monaten. Und während in der Vergangenheit fast immer eine der fünf Sparten schwächelte, geht es nun bei allen Geschäften aufwärts.
Der Umsatz im deutschen Paket- und Briefbereich wuchs um 15,1 Prozent, die Menge an transportierten Paketen und Päckchen sogar um 41,3 Prozent. Der Umsatz mit Express-lieferungen wuchs um 32,5 Prozent, weil immer mehr Waren zeitkritisch zwischen Städten, Ländern und Kontinenten transportiert werden. Sehr gute Zahlen lieferten auch die Frachtsparten „Global Forwarding“und „Supply Chain“. Den größten Sprung nach vorne gelang dem Bereich „E-commerce Solutions“, der mit einer Reihe eher kleinerer ausländischer Paketfirmen um 46 Prozent zulegte.
Begeistert gab sich Postchef Frank Appel über das Zahlenwerk: „Wir hatten das beste Auftaktquartal aller Zeiten und konnten unsere ganze Stärke als Konzern entfalten. Wir sind optimal positioniert, um vom anhaltenden Boom im E-commerce zu profitieren“, sagte er laut einer Mitteilung.
Finanzvorstand Melanie Kreis erklärte in einer Telefonkonferenz, dass der gelbe Riese nun dauerhaft von weiterem Wachstum ausgehe. Die Menschen hätten sich während der Corona-krise an deutlich mehr Bestellungen über das Internet gewöhnt. Nun gehe sie von einem weiteren Zuwachs der Paketmenge pro Jahr zwischen fünf und sieben Prozent aus. „Für diese höheren Volumina bauen wir unser Servicenetz aus“, sagte sie.
Die Kurz- und Mittelfristziele erhöhte der Vorstand deutlich: Dieses Jahr wird ein operatives Ergebnis von 6,7 Milliarden Euro statt 5,6 Milliarden Euro erwartet, bis 2023 werden nun elf Milliarden Euro investiert. Die Aktie legte wegen dieser neuen Prognosen am Mittwoch um knapp fünf Prozent zu, nachdem sich ihr Wert im letzten Jahr bereits verdoppelt hatte.
Zumindest hohes Prestige soll das globale Verteilen von Impfstoff bringen. Von Anfang Dezember bis Ende April hat die Post 174 Millionen Impfdosen in 120 Länder transportiert. „Wir sehen ein deutliches Hochlaufen in der Menge, die wir transportieren“, sagte Kreis.