Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Auch DFB-VIZE Koch lehnt einen Rücktritt ab
FRANKFURT (dpa) Die immer lauter werdenden Rufe nach einer Auswechslung der kompletten Führungsriege des Deutschen Fußball-bundes prallen an Präsident Fritz Keller und Vizepräsident Rainer Koch vorerst weiter ab. Der DFBBoss will seinen Posten ebenso wenig räumen wie sein Stellvertreter Koch, den Keller vor gut zwei Wochen im kleinen Kreis mit dem früheren Nazi-richter Roland Freisler verglichen hatte.
Der Machtkampf im größten Sportfachverband der Welt zwischen dem Amateur- und Profilager tobt damit munter weiter – und lähmt den DFB. „Dieses Theater gibt es seit rund sechs Jahren. Seitdem haben drei Präsidenten die Rote Karte gesehen und mussten gehen“, polterte Bayern-chef KarlHeinz Rummenigge. „Die Herrschaften, die nicht Dfb-präsident waren, die dort im Hintergrund ihr Unwesen getrieben haben, müssen sich langsam fragen, ob es noch dem Fußball gerecht wird, was da passiert.“Rummenigge ergriff Partei für den Dfb-präsidenten. „Ich glaube, Fritz Keller ist ein ehrbarer Mensch. Und wenn man auch mal eine Entgleisung gemacht hat, heißt das noch lange nicht, dass man ihn in dieser Art und Weise behandeln sollte.“Er sei überrascht, dass sich die Amateurvertreter dafür ausgesprochen hätten, dass Keller mehr oder weniger aus dem Amt gejagt werden sollte. Zugleich forderte er Koch auf, Kellers Entschuldigung für die Entgleisung anzunehmen. Das lehnt Koch jedoch ab. Als Berufsrichter empfinde er „den Vergleich mit Freisler „persönlich als unglaublich verletzend“, betonte der Vizepräsident in einem Interview der „Welt am Sonntag“.