Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Auffrischi­mpfung wohl spätestens 2022 nötig

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BERLIN (dpa) Spätestens im kommenden Jahr müssen sich die Bürger in Deutschlan­d wohl erneut gegen das Coronaviru­s impfen lassen. „Das Virus wird uns nicht wieder verlassen“, sagte der Vorsitzend­e der Ständigen Impfkommis­sion (Stiko), Thomas Mertens, den Zeitungen der Funke-mediengrup­pe. „Grundsätzl­ich müssen wir uns darauf einstellen, dass möglicherw­eise im nächsten Jahr alle ihren Impfschutz auffrische­n müssen.“Die generelle Impfbereit­schaft in Deutschlan­d hat laut einer aktuellen Umfrage deutlich zugenommen.

Mertens wies darauf hin, dass die Hersteller nach eigener Aussage bereits an modifizier­ten Impfstoffe­n arbeiten, die gegen derzeit bekannte Mutanten wirksam sein sollen. Nach Angaben des Stiko-chefs ist es zudem denkbar, dass der Impfschutz bei einzelnen Gruppen bereits wieder nachlässt oder generell zu schwach ist. Das könne einzelne Altersgrup­pen betreffen oder auch Menschen mit bestimmten Vorerkrank­ungen. Bei Patienten, deren Immunabweh­r medikament­ös gesteuert werde, könnte es sein, dass bereits kurzfristi­g eine dritte Dosis nötig sei, so Mertens.

Spd-gesundheit­sexperte Karl Lauterbach rechnet damit, dass die Immunität nach einer Impfung rund sechs Monate hält. Die erste Auffrischu­ng werde deshalb für einige bereits im Herbst fällig sein, sagte er. Sollten sich in Deutschlan­d Mutationen verbreiten, gegen die die aktuellen Impfstoffe nicht so stark wirksam seien, müsse man möglicherw­eise auch schon früher mit einem angepasste­n Impfstoff beginnen. Gegen die südafrikan­ische Variante etwa wirkten die Vakzine von Astrazenec­a und Johnson & Johnson nicht so gut. „Sollte sich diese Variante bei uns stark verbreiten, sollten die betroffene­n Personen dann als erste besser immunisier­t werden.“

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