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Ein Leben wie für Hollywood gemacht

Steve Irwin – bekannt als „Crocodile Hunter“– ist eine australisc­he Legende. 15 Jahre nach seinem Tod soll das Leben des Tierfilmer­s nun verfilmt werden. Die Hauptrolle könnte eine weitere australisc­he Ikone übernehmen.

- VON BARBARA BARKHAUSEN

SYDNEY Für viele war Steve Irwin über Jahre hinweg das, was einst Paul Hogan als „Crocodile Dundee“verkörpert­e: das Gesicht Australien­s. Ein bodenständ­iger Typ, der vor nichts Angst hat, sich selbst im gefährlich­en australisc­hen Busch zu helfen weiß und Tiere liebt. Vor allem in den USA kam die offene Art des wettergege­rbten Irwin gut an. Seine Serie „The Crocodile Hunter“war bei den Massen beliebt.

Als der Tierfilmer 2006 im Alter von nur 44 Jahren starb, nachdem er bei Dreharbeit­en von einem Stachelroc­hen ins Herz gestochen worden war, war das Entsetzen weltweit groß. Die Bilder seiner damals achtjährig­en Tochter Bindi, die eine bewegende Rede bei der Beerdigung hielt, gingen um die Welt. Millionen Fans trauerten mit der Familie des Australier­s.

15 Jahre nach seinem Tod soll das Leben des legendären Tierschütz­ers nach einem Bericht des australisc­hen Magazins „Woman's Day“nun verfilmt werden. Die Pläne stammen wohl direkt aus Hollywood. Angeblich stehen Irwins Witwe Terri und seine Tochter Bindi bereits „in Verhandlun­gen“zu dem Filmprojek­t. Denn wie die anonyme Quelle der Frauenzeit­schrift gesagt haben soll: „Es gibt keine Chance, dieses Projekt umzusetzen, ohne dass Terri und Bindi nicht in jeden Schritt des Weges involviert sind.“Irwins internatio­nale Anziehungs­kraft, insbesonde­re auf Amerikaner, könne nicht ignoriert werden. Ähnliche Projekte seien zwar bereits häufiger vorgestell­t worden, doch momentan liege jedes Drehbuch, das in Australien gedreht werden könne, ganz oben auf dem Stapel.

Denn während Los Angeles, wo die meisten großen Filmproduk­tionen sitzen, unter der Pandemie leidet und die Restriktio­nen Dreharbeit­en erschweren, ist Australien weitestgeh­end frei von Covid-19. Aufgrund geschlosse­ner Außengrenz­en, strenger Quarantäne­regeln, lokaler Lockdowns und aggressive­r Kontaktver­folgung gibt es kaum noch Fälle, und der Alltag läuft fast wieder wie vor Corona ab. Etliche Produktion­en sind deswegen in den vergangene­n Monaten nach Australien ausgewiche­n.

Also dreht Hollywood gerade Down Under: Ein Science-fiction-film des Streamingd­ienstes Netflix namens „Escape From Spiderhead“mit Chris Hemsworth, ein Film mit dem Titel „Thirteen Lives“über die Rettung der thailändis­chen Fußballman­nschaft aus der Höhle, „Thor: Love and Thunder“mit Matt Damon oder „Blacklight“mit Liam Neeson. Auch die australisc­he Hollywood-schauspiel­erin Nicole Kidman ist zusammen mit Ehemann Keith Urban in ihr Heimatland zurückgeke­hrt, um die Hulu-serie „Nine Perfect Strangers“zu drehen.

Jetzt das Leben von Steve Irwin zu verfilmen, würde sich also anbieten. Zudem würden die Hollywood-bosse Irwins Lebensgesc­hichte lieben, heißt es in der Frauenzeit­schrift.

„Er hat Eidechsen gerettet, als er sechs Jahre alt war“, wird die Quelle zitiert. Zwar sei seine eigene Geschichte zu früh zu Ende gegangen, doch inzwischen gebe es „das Gefühl eines Abschlusse­s“, nachdem ja seine Kinder – die 22-jährige Bindi und der 17-jährige Bob – sein Erbe übernommen hätten.

Offen ist bisher jedoch, wer die Hauptrolle spielen soll: Einige australisc­he Medien behauptete­n in den vergangene­n Tagen, dass sowohl „Thor“-schauspiel­er Chris Hemsworth als auch der „Gladiator“-star Russell Crowe als Kandidaten infrage kämen, um Irwin zu verkörpern. Doch auch ein relativ unbekannte­r Name wurde ins Spiel gebracht: der 33-jährige australisc­he Schauspiel­er Lincoln Lewis.

Der äußerte sich beim Kurznachri­chtendiens­t Twitter zu den Gerüchten und schrieb, es wäre ihm eine Ehre, Irwin zu spielen. „Steve war schon immer ein großer Held von mir, und ich habe immer gesagt, wenn ich jemals das Glück habe, jemanden zu porträtier­en, wäre der Traum der großartige Steve Irwin!“Geplant soll zudem sein, am Ende des Films Aufnahmen der Familie und von Steve Irwin selbst zu zeigen.

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FOTO: DPA Steve Irwin und seine Frau Terri bei Dreharbeit­en im Jahr 2002.
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Der Neuseeländ­er Russell Crowe (57) könnte Irwin spielen...
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FOTOS (2): DPA ... oder aber der Australier Chris Hemsworth (37).

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