Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Frankfurt blamiert sich auf Schalke
Die Eintracht schwächelt, Königsblau sammelt beim 4:3 Mut für den Neuaufbau.
GELSENKIRCHEN (dpa) Dimitrios Grammozis genoss das seltene Erfolgserlebnis. Der zweite Sieg des FC Schalke 04 seit seinem Amtsantritt Anfang März beim überraschenden 4:3 (1:1) über Eintracht Frankfurt erfüllte den Fußball-lehrer mit Stolz. „So ein Gefühl des Sieges hatten wir schon lange nicht mehr. Es war ein gelungener Tag. Diesen Sieg widmen wir unseren Fans zu Hause“, kommentierte der zuletzt in die Kritik geratene Coach.
In seinem vorerst letzten Bundesliga-heimspiel verblüffte der seit Wochen eher mutlose Absteiger mit einem couragierten Auftritt. Vor allem die gute Leistung der Talente Florian Flick, Blendi Idrizi, Matthew Hoppe und Mehmet Aydin machte den Schalkern Mut für die Zukunft in der 2. Bundesliga. „Die Jungs haben Werbung für sich gemacht. Wir wissen, dass wir in der Knappenschmiede tolle Jungs haben, die interessant für die kommende Saison sind“, sagte Grammozis.
Idrizi (53.), Flick (60.) und Hoppe (64.) traten sogar als Torschützen in Erscheinung. Besonders ausgelassen bejubelte der 21 Jahre alte Flick seinen ersten Bundesliga-treffer. „Ich kann es noch gar nicht richtig realisieren, dass das Ganze wirklich passiert ist“, sagte der bisherige Mittelfeldspieler der U23.
Auf der Gegenseite war Sebastian Rode mächtig bedient. Im ersten Frust über das bittere 3:4 sprach der Frankfurter Routinier Klartext.
„Wenn eine Mannschaft, die bereits abgestiegen ist, den Sieg mehr will als eine Mannschaft, die noch um die Champions League kämpft, ist das ernüchternd.“
Nach zwischenzeitlich bereits sieben Punkten Vorsprung auf den Mitbewerber aus Dortmund ist die Eintracht im Kampf um Rang vier wohl vorentscheidend ins Hintertreffen geraten. Auch das Statement des scheidenden Sportvorstands Fredi Bobic klang nach Kapitulation: „Es war nicht eingeplant, dass wir hier ein Spiel verlieren.“
Seit der Ankündigung von Trainer Adi Hütter Mitte April, in der kommenden Saison nach Mönchengladbach zu wechseln, verbuchten die Frankfurter nur vier Zähler aus fünf Partien. Entgegen der bisherigen Sprachregelung stellte Rode einen Zusammenhang zwischen dem Leistungseinbruch des Teams und der Entscheidung des Fußball-lehrers her: „Ich denke, das ist nicht von der Hand zu weisen. Es war ein Faktor, aber nicht der entscheidende.“