Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Fortuna muss Aufstieg endgültig abhaken

Da Fürth in Paderborn gewinnt, nutzt dem Team von Trainer Uwe Rösler das 3:0 gegen Aue nichts mehr.

- VON BERND JOLITZ

DÜSSELDORF Gewonnen und doch verloren. Was so paradox klingt, gibt die komplette Gefühlswel­t bei Fortuna Düsseldorf nach dem vorletzten Spieltag der 2. Fußball-bundesliga wieder. Zwar holte die Mannschaft von Trainer Uwe Rösler im letzten Heimspiel der Saison noch einmal drei Punkte, doch hielt das 3:0 gegen den FC Erzgebirge Aue sie nicht länger im Aufstiegsr­ennen. Die aktuell drittplatz­ierte Spielverei­nigung Greuther Fürth ist im direkten Duell am kommenden Sonntag nicht mehr einzuholen.

Bei der Aufstellun­g hatte Rösler eine Überraschu­ng in petto. Anstelle von Luka Krajnc, der seit der Verletzung Andre Hoffmanns immer in der Innenverte­idigung gestanden hatte, nominierte der Coach Christoph Klarer für die Startfomat­ion. Vorteil des jungen Österreich­ers: Er ist auch in der nächsten Saison noch bei Fortuna, während die Zukunft von Leihgabe Krajnc noch ungeklärt ist. Für Kristoffer Peterson reichte es dagegen wegen seiner noch nicht ganz auskuriert­en Muskelverl­etzung nicht für die erste Elf.

Statt seiner stürmte Emmanuel Iyoha über die linke Seite – der erste Einsatz des Eigengewäc­hses von Beginn an seit mehr als vier Jahren.

Von der ersten Minute an war klar, dass es für die Düsseldorf­er ein Kampf auf drei Ebenen würde: auf dem eigenen Rasen, dazu im Paderborne­r und im Osnabrücke­r Stadion, wo die Konkurrent­en im Kampf um den dritten Platz gastierten. Und zwischendu­rch sah es gar nicht so schlecht aus für die letzten Düsseldorf­er Hoffnungen. Da lag Greuther Fürth beim SC Paderborn 0:1 zurück und quälte sich der HSV beim VFL, während Fortuna sich anschickte, ihre Hausaufgab­en zu erledigen.

Dies sogar auf sehr ansehnlich­e Weise. Nach einer prächtigen Kombinatio­n über Matthias Zimmermann und Felix Klaus erzielte Shinta Appelkamp bereits nach neun Minuten den Führungstr­effer, Marcel Sobottka erhöhte nur acht Minuten später nach einer abgefälsch­ten Appelkamp-flanke auf 2:0. Alles nach Plan also, doch spielten die Fürther nicht dauerhaft mit. Sie drehten ihre Partie, brachten sich so wieder außer Reichweite der Rösler-truppe.

Diese hatte indes ohnehin nur die eigene Hausaufgab­e im Sinn und löste sie konzentrie­rt. Fortuna gestattete den Sachsen praktisch keine Offensivak­tion und ging mit einem gänzlich ungefährde­ten 2:0 in die Kabinen. Dieser Trend hielt sich, weil die Erzgebirgl­er an diesem Tag irgendwie nicht das Feuer hatten, sich gegen die Niederlage aufzulehne­n. Die Düsseldorf­er blieben am Drücker, versäumten es aber, bei einigen hochkaräti­gen Chancen das Ergebnis höher zu schrauben. Iyoha allein hatte zweimal das 3:0 auf dem Fuß und offenbarte dabei, dass er nach seiner monatelang­en Pause noch einiges an Praxis nachholen muss.

Der eingewechs­elte Peterson erhöhte schließlic­h auf 3:0, doch das blieb am 42. Jahrestag von Fortunas Europapoka­lfinale gegen Barcelona eine Randnotiz. Der Aufstieg muss mindestens ein Jahr warten, und die spannendst­e Frage ist nun die nach der Zukunft von Trainer Uwe Rösler.

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FOTO: F. SCHEIDEMAN­N Traurige Sieger: (v. li.) Emmanuel Iyoha, Shinta Appelkamp und Kevin Danso.

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