Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Neuer Anlauf ohne Rösler sinnvoll
Fortuna hat es noch einmal spannender gemacht, als es eigentlich war. Das Saisonziel direkter Wiederaufstieg in die Bundesliga ist nicht im Schlussspurt der Zweiten Liga verspielt worden. Fortuna wollte ein Spitzenteam sein, ist es aber über die ganze Spielzeit gesehen in Wahrheit nie gewesen. Man kann immer diese und jene Statistiken bemühen, um seinen Standpunkt zu untermauern. Am Ende zählt aber einzig die Tabelle.
Uwe Rösler ist ganz bestimmt ein talentierter Trainer. Viele Spieler schätzen seine Art. Er ist kommunikativ, stellt sich in der Regel vor das Team, verzeiht auch längere Schwächephasen bei einigen Schützlingen. Er bevorzugt aber einen Spielstil, den er in seiner Mannschaft nicht umsetzen konnte. Vielleicht sogar etwas irritierender: er konnte ihn auch nicht durchsetzen. Und so wusste man oft nicht, was drin ist, wenn Fortuna drauf steht. Vor allem der Trainer hat es zu keinem Zeitpunkt vermocht, Aufbruchstimmung zu erzeugen.
Rösler ist aber wahrlich nicht der Alleinschuldige. Fortuna ist einfach noch nicht soweit. Angesichts der finanziellen Mittel verwundert das vielleicht. Aber es kommt eben auch nicht von ungefähr, dass der Hamburger SV schon seit drei Jahren in der Unterklasse festhängt. So ein Umbau braucht Zeit.
Für Rösler dürfte es das letzte Heimspiel mit Fortuna gewesen sein. Wie sollte man rechtfertigen, ihm die dritte Chance nach Abstieg und verpasstem direkten Wiederaufstieg zu geben? Vorstand Klaus Allofs ist jetzt an der Reihe. Er wird sagen müssen, wie er sich die Zukunft von Fortuna vorstellt. Das wird zeitnah noch in den nächsten Tagen geschehen.