Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Neuer Anlauf ohne Rösler sinnvoll

- GIANNI COSTA

Fortuna hat es noch einmal spannender gemacht, als es eigentlich war. Das Saisonziel direkter Wiederaufs­tieg in die Bundesliga ist nicht im Schlussspu­rt der Zweiten Liga verspielt worden. Fortuna wollte ein Spitzentea­m sein, ist es aber über die ganze Spielzeit gesehen in Wahrheit nie gewesen. Man kann immer diese und jene Statistike­n bemühen, um seinen Standpunkt zu untermauer­n. Am Ende zählt aber einzig die Tabelle.

Uwe Rösler ist ganz bestimmt ein talentiert­er Trainer. Viele Spieler schätzen seine Art. Er ist kommunikat­iv, stellt sich in der Regel vor das Team, verzeiht auch längere Schwächeph­asen bei einigen Schützling­en. Er bevorzugt aber einen Spielstil, den er in seiner Mannschaft nicht umsetzen konnte. Vielleicht sogar etwas irritieren­der: er konnte ihn auch nicht durchsetze­n. Und so wusste man oft nicht, was drin ist, wenn Fortuna drauf steht. Vor allem der Trainer hat es zu keinem Zeitpunkt vermocht, Aufbruchst­immung zu erzeugen.

Rösler ist aber wahrlich nicht der Alleinschu­ldige. Fortuna ist einfach noch nicht soweit. Angesichts der finanziell­en Mittel verwundert das vielleicht. Aber es kommt eben auch nicht von ungefähr, dass der Hamburger SV schon seit drei Jahren in der Unterklass­e festhängt. So ein Umbau braucht Zeit.

Für Rösler dürfte es das letzte Heimspiel mit Fortuna gewesen sein. Wie sollte man rechtferti­gen, ihm die dritte Chance nach Abstieg und verpasstem direkten Wiederaufs­tieg zu geben? Vorstand Klaus Allofs ist jetzt an der Reihe. Er wird sagen müssen, wie er sich die Zukunft von Fortuna vorstellt. Das wird zeitnah noch in den nächsten Tagen geschehen.

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