Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Coaches sollen Pflegekräften helfen
Die Belastung auf den Intensivstationen ist groß, die Krankenhäuser holen oft Fremdpersonal hinzu.
DÜSSELDORF Die Druck auf den Intensivstationen ist hoch, aber die Düsseldorfer Krankenhäuser sind nach eigener Aussage von Kündigungen wegen der Corona-krise bislang verschont geblieben. Kommt es zu Personalengpässen, wird ihnen auch mit externen Kräften begegnet. Im EVK Düsseldorf und beim VKKD (Marienhospital, Vinzenz- und Augusta-krankenhaus) hat es nach Unternehmensangaben noch keine konkret coronabedingten Kündigungen gegeben. Mitarbeiter, die durch Krankheit ausfallen, werden durch Leiharbeitskräfte vertreten. In den Intensivbereichen hilft bei hohem Arbeitsaufkommen Personal aus dem Op-bereich aus. Dafür werden planbare Operationen verschoben. Der VKKD setzt zur Entlastung des Personals ein neues körperschonendes Lagerungssystem für Beatmungspatienten ein, das den Aufwand beim Umlagern oder Umdrehen der Patient verringert.
In der Kaiserswerther Diakonie wird das Team der Intensivstation partiell durch Personal aus Zeitarbeitsfirmen ergänzt. Zudem wurde eine Station geschlossen und das Pflegepersonal zur Unterstützung auf die Intensivstation versetzt.
Die Uniklinik meldet für 2020 weniger Abgänge als im Vorjahr. Auch dort ist Personal aus anderen Bereichen zur Unterstützung der Intensivstationen herangezogen worden. Die Zahl der Corona-patienten sinke derzeit etwas, psychisch sei die Belastung aber dennoch hoch. Jüngst seien in nur einer Woche mehr als zehn Patienten an Covid-19 verstorben. Supervision soll dem Personal in solchen Fällen helfen.
In den Sana-krankenhäusern Benrath und Gerresheim werden Lücken in der Dienstplanung durch Fremdpersonal gefüllt. Externe Coaches helfen, die psychische Belastung abzufedern. Eine Kampagne hatte im Herbst 40 neue Pflegekräfte gebracht, eine neue Kampagne hat im Februar begonnen. Die SPD kritisiert Sana unterdessen wegen des Abbaus von Kräften im Service- und Assistenzdienst. In Düsseldorf seien rund 50 Menschen betroffen.