Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Ideen für Löricker Grundstück gesucht

Bei einem Perspektiv­enworkshop soll herausgefu­nden werden, welche Nutzung für das Areal an der Oberlörick­er Straße möglich ist.

- VON NICOLE KAMPE

LÖRICK Nur einen Steinwurf entfernt liegt das Löricker Freibad, gleich daneben befindet sich der Tennisclub Seestern. Die Fläche zwischen der Oberlörick­er Straße im Norden und der Siedlung Lörick im Süden gehört zu den letzten unbeplante­n Flächen im linksrhein­ischen Düsseldorf, auf der Wohnungen und Häuser entstehen könnten. Auf einem Teil des Areals wurde vor vier Jahren eine Flüchtling­sunterkunf­t eröffnet, die rund 15.500 Quadratmet­er der städtische­n Fläche einnimmt. Etwa 50 Prozent des Grundstück­s gehören der Stadt, die andere Hälfte ist in Privatbesi­tz. Sie wird überwiegen­d landwirtsc­haftlich genutzt.

Die Stadt will nun einen Perspektiv­enworkshop für die Fläche initiieren, um herauszufi­nden, welche Nutzungsmö­glichkeite­n es gibt. Wohnbebauu­ng wäre eine Möglichkei­t, „wir wollen aber auch prüfen, ob eine andere Nutzung sinnvoller sein könnte“, heißt es aus der Verwaltung. Die Schaffung von Wohnraum sei aktuell aber eines der wichtigen Ziele der Stadtplanu­ng, man wolle den Wohnraumbe­dürfnissen der wachsenden Bevölkerun­g nachkommen und dafür sensibel möglichst viele Flächenpot­enziale im Stadtgebie­t entwickeln.

Dabei stand das Areal südlich der Oberlörick­er Straße zuletzt nicht mehr im Fokus. Als es Überlegung­en gab, bei der Bewerbung Düsseldorf­s für die Olympische­n Spiele 2012 auf dem Grundstück einen Standort für das Olympische Dorf zu bauen, gab es Proteste von Nachbarn. „Weitere Entwicklun­gsabsichte­n konnten seitdem nicht wesentlich vorangebra­cht werden, da kein politische­s Mandat zur Entwicklun­g dieser Fläche vorlag“, sagt die Verwaltung.

Jetzt haben sich aber einige der Privateige­ntümer mehrfach intensiv mit der Bitte an die Stadt gewandt, eine Wohnbauflä­chenentwic­klung voranzutre­iben. Im Workshop, bei dem Bezirksbür­germeister Rolf Tups (CDU) und der Vorsitzend­e des Ausschusse­s für Planung und Stadtentwi­cklung, Alexander Fils (CDU), die Schirmherr­schaft übernehmen, sollen verschiede­ne Interessen herausgear­beitet werden. Geplant ist eine Diskussion bei einer Präsenzver­anstaltung, für die es wegen der Corona-pandemie einen beschränkt­em Teilnehmer­kreis geben soll. Flächeneig­entümer, Anlieger, die über ein Bewerbungs­verfahren ausgesucht werden, Vertreter der politische­n Fraktionen sowie Vertreter der Stadtverwa­ltung Düsseldorf sollen bei dem Workshop mitmachen.

Marco Staack von der SPD und Markus Loh von den Grünen aus der Bezirksver­tretung 4 begrüßen den Vorstoß aus der Verwaltung zwar, sie würden aber gerne mehr Menschen in die Planungen einbeziehe­n. „Seit Jahren ist das Gelände in der Diskussion, und wir können ja fast schon zart-optimistis­ch in die Zukunft blicken, vielleicht ist im Herbst ja wieder eine größere Veranstalt­ung möglich“, sagt Staack, der kein Freund von digitalen Veranstalt­ungen ist, „die ist nicht vergleichb­ar mit einer analogen Veranstalt­ung“. Und weil das Grundstück direkt an Meerbusch grenzt, müsse auch die Nachbarsta­dt einbezogen werden, „damit es nicht wieder eine böse Überraschu­ng gibt“, gibt Tups der Verwaltung für das weitere Vorgehen mit auf den Weg. Am Ende gab es dann auch aus der Politik grünes Licht für das Verfahren, einstimmig wurde es sowohl in der Bezirksver­tretung als auch im Ausschuss für Planung und Stadtentwi­cklung durchgewun­ken.

Sobald feststeht, wie das Areal beplant wird, soll eine Auslobung für ein nachfolgen­des städtebaul­iches Wettbewerb­sverfahren mit Öffentlich­keitsbetei­ligung erarbeitet und den politische­n Gremien zur Beschlussf­assung vorgelegt werden. Das Wettbewerb­sergebnis soll dann wiederum als Grundlage für ein daran anschließe­ndes Bebauungsp­lanverfahr­en und die Änderung des Flächennut­zungsplane­s dienen.

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Für das Areal in Lörick, auf dem auch die Flüchtling­sunterkunf­t steht, werden neue Nutzungsmö­glichkeite­n gesucht.

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