Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Scholz deutlich vor Laschet
Die heiße Phase des Wahlkampfs wird spannend: Für CDU und CSU sinken die Werte weiter, die Sozialdemokraten werden immer stärker – auch bei der K-frage.
DÜSSELDORF Sechs Wochen vor der Bundestagswahl und knapp einen Monat nach der verheerenden Flutkatastrophe scheint sich eine Trendwende bei den Wählern zu verfestigen. Große Dynamik ist bei der aktuellen Umfrage der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen nicht nur in Sachen Parteien sichtbar, auch bei der Zustimmung der Spitzenpolitiker zeichnet sich eine Entwicklung ab, die noch einige Wochen zuvor ganz anders aussah.
Während Union und Grüne erneut Prozentpunkte verlieren – legt die SPD weiter zu und erreicht den besten Umfragewert seit drei Jahren. AFD, FDP und Linke bleiben in etwa gleich. Damit hätte aktuell keine Zweier-koalition eine Mehrheit. Möglich wäre eine Koalition aus Union, SPD und FDP, eine Jamaika-koalition aus Union, Grünen und FDP oder eine Ampel-variante aus Grünen, SPD und FDP beziehungsweise SPD, Grünen und FDP. Nicht reichen würde es für Grün-rot-rot.
Auch bei der K-frage gibt es deutliche Dynamik: Armin Laschets Werte brechen weiter ein. Aktuell halten den Cdu-politiker nur noch 28 Prozent (minus sieben) für geeignet als Kanzler (nicht geeignet: 67 Prozent). Noch weniger trauen es die Wähler der Grünen-kandidatin Annalena Baerbock zu, nämlich 23 Prozent (minus zwei; nicht geeignet: 70 Prozent). Olaf Scholz liegt klar vorn: 59 Prozent (plus fünf) halten ihn für geeignet (33 Prozent nicht geeignet). Am liebsten wäre er den Deutschen
Scholz als Kanzler (44 Prozent; plus zehn). Für Laschet ist nur jeder fünfte Befragte (21 Prozent, minus acht) und Baerbock hätten 16 Prozent (minus vier) am liebsten.
Gleiche Tendenz beim Image der Kanzleramtsanwärter: In den Top Ten der wichtigsten Politiker legt Scholz erneut zu und nimmt nun Rang zwei ein. Laschet und Baerbock liegen mit Negativbewertungen auf den letzten beiden Plätzen. Angela Merkel bleibt auf Platz eins.