Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Bahnkunden können nach dem Streik kurz durchatmen
BERLIN (dpa/rky) Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn (DB) gönnt die Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) den Kunden eine Atempause. Bei seiner vorläufigen Bilanz der am Freitag beendeten Streikwelle verzichtete GDL-CHEF Claus Weselsky darauf, einen konkreten Termin für die Fortsetzung des Arbeitskampfs zu nennen. Weil am Dienstag aber eine große Demonstration der GDL in Berlin stattfindet, steht praktisch fest, dass frühestens Mittwoch wieder gestreikt wird, weil die GDL weitere Arbeitsniederlegungen mit etwas Vorlauf ankündigen will.
Die erste Streikwelle sei hervorragend gelaufen, sagte Weselsky. Der Personenverkehr war von Mittwoch bis Freitag früh für 48 Stunden bestreikt worden. Nach Db-angaben haben sich nur rund 5400 der insgesamt 19.700 Lokführer beteiligt, aber Millionen Kunden waren betroffen. In NRW hatte der Streik nur begrenzte Folgen: Der Verkehrsverbund Rhein-ruhr ( VRR) erklärte auf Anfrage, „etwas mehr als 70 Prozent“der S-bahnen und Regionalbahnen seien gefahren. Rund 60 Prozent der Linien im Land werden von Db-wettbewerbern betrieben, aber auch bei DB Regio NRW streikten keineswegs alle Lokführer.
„Die GDL hat ihr eigentliches Arbeitskampfziel nicht erreicht“, so Bahnsprecher Achim Stauß. Bei den Zugbegleitern hätten sich nur rund 1800 von 12.000 Mitarbeitenden am Streik beteiligt. Am Freitag fuhren die Züge in Deutschland zum größten Teil wieder laut Fahrplan.