Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Was Duman vor dem Duell mit seinem Ex-klub fühlt
(jol) Wenn er an Samstagmittag denkt, dann kribbelt es bei Taylan Duman schon ganz gewaltig. „Ich bin wirklich sehr gespannt darauf, zum ersten Mal gegen die Fortuna zu spielen“, sagt der Mittelfeldspieler des 1. FC Nürnberg vor dem Zweitliga-duell an der Noris (Samstag, 13.30 Uhr). „Es ist wirklich ein ganz besonderes Spiel für mich, denn ich habe der Fortuna viel zu verdanken.“
Nach Groll klingt das nicht – auch wenn Fortuna den Mittelfeldspieler im Januar 2019 nach sechseinhalb Jahren im Düsseldorfer Trikot zur U23 von Borussia Dortmund abgab. Immer wieder hatte Duman in die erste Mannschaft der Fortuna hineingeschnuppert, war in der Saisonvorbereitung mit im Trainingslager. Den richtigen Durchbruch aber hat er hier nie geschafft.
„Aber das kreide ich der Fortuna nicht an“, versichert Duman. „Natürlich hätte ich mir damals mehr Spielzeit gewünscht, aber ich war noch ein junger Spieler, und das Gesamtpaket hat bei mir einfach noch nicht gestimmt.“Bei der zweiten Mannschaft des BVB habe er dann viel Selbstvertrauen getankt, und nun wolle er den nächsten Schritt in seiner Karriere gehen – eben beim „Club“.
Am vergangenen Wochenende setzte der 24-Jährige jedenfalls schon mal ein Ausrufezeichen. 78 Minuten lang hatte sich der 1. FC Nürnberg beim Viertligisten SSV Ulm gequält und schien schon auf eine Verlängerung zuzusteuern, als Duman den Favoriten mit einem herrlichen Schlenzer zum 1:0-Siegtreffer erlöste. „Den habe ich wirklich gut erwischt“, sagt er lächelnd, „aber ich wollte ihn ganz ehrlich auch genau dahin setzen.“
Für Duman selbst war es ebenfalls ein wichtiger Schritt. In der Liga war er zuvor in beiden Spielen nur zu Kurzeinsätzen gekommen, und im Pokal wechselte ihn Trainer Robert Klauß ebenfalls erst eine Viertelstunde vor Schluss ein. „Aber das ist aktuell völlig okay“, betont der gebürtige Moerser. „Ich komme schließlich aus einer schweren Verletzung, einem Sehnenanriss am Oberschenkel-ansatz. Der hat mich zu fünf Monaten Pause gezwungen, da muss ich geduldig mit mir sein.“Taylan Duman jedenfalls freut sich diebisch auf das heutige Kräftemessen mit Fortuna und hofft natürlich, selbst auf dem Platz zu stehen. „Schade, dass Andre Hoffmann wegen seiner Fußverletzung noch nicht bei Fortuna dabei ist“, sagt er. „Mit Andre habe ich immer eine ganz enge Verbindung gehabt. Wir haben auch oft miteinander gesprochen, als ich in Dortmund war und auch jetzt unter der Woche telefoniert. Er ist ein Supertyp, aber ich habe mich auch mit vielen anderen gut verstanden, etwa mit Rouwen Hennings, Adam Bodzek und Marcel Sobottka.“
Es wird also ein freudiges Wiedersehen im Max-morlock-stadion, auch unabhängig vom Ergebnis. Aber bei aller Zuneigung zur Fortuna: Gegen ein weiteres Traumtor wie in Ulm hätte Duman absolut nichts einzuwenden.