Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Rochusclub rutscht auf Abstiegspl­atz ab

In Mannheim setzt es eine 2:4-Niederlage, es droht der bittere Gang in die zweite Liga. Teamchef Detlev Irmler ist sauer.

- VON TINO HERMANNS

Oh, das sieht nicht gut aus für den Rochusclub. Im Kampf um den Klassenerh­alt in der Tennis-bundesliga der Herren hat der Club, der seit fast 30 Jahren ununterbro­chen dem Oberhaus angehört, die Trümpfe aus der Hand gegeben. Am vorletzten Spieltag der Saison 2021 rutschten die Düsseldorf­er auf Tabellenpl­atz neun ab und haben damit aktuell den ersten Abstiegspl­atz inne. Die Gründe sind die 2:4 Niederlage beim Tabellenfü­hrer TK Grün-weiss Mannheim und der gleichzeit­ige Erfolg des HTC BlauWeiß Krefeld beim Tabellenvi­erten aus Rosenheim. Die Mannschaft von Rochusclub-teamchef Detlev Irmler kommt somit auf 5:11 Zähler, während Krefeld inzwischen 6:10 Punkte erspielt hat. „Ich war noch nicht oft sauer in meinem Tennislebe­n, aber jetzt bin ich es“, konstatier­te Irmler. „Wir hätten hier locker ein 3:3 erreichen können, aber Teymuraz Gabashvili hat alle verrückt gemacht. Seitdem seine Frau und sein Kind hier sind, kann man ihn als Spieler nicht mehr gebrauchen.“

Jetzt braucht der meist so relaxte Teamchef erst mal einen Tag, um sich wieder auf den Abstiegska­mpf zu fokussiere­n. Denn der ist noch nicht verloren. Der Rochusclub hat weiterhin Chancen, auch in der Saison 2022 die Farben der NRW-LANdeshaup­tstadt in der höchsten deutschen Tennis-liga zu vertreten. Allerdings ist dafür am Sonntag im Heimspiel (Rolander Weg 15) ein Sieg über das bereits abgestiege­ne Team Hämmerling TUS Sennelager unbedingt Pflicht. Für das Saisonfina­le war auch auch Filip Horansky ( Weltrangli­ste 205) eingeplant. Sein Einsatz beim Challenger Turnier in Meerbusch endete mit einer Dreisatz-niederlage im Viertelfin­ale. Damit hätte der 28-Jährige Slowake am Wochenende Zeit, den Rochusclub zu unterstütz­en. Doch eine Verlketzun­g bremst Horansky und Irmlers Pläne aus. Aus Mannheim haben Pablo Andujar ( WR 74), Roberto Carballes Baena ( WR 96), Teymuraz Gabashvili ( WR 267) und Henri Squire ( WR 1223) die Rückreise angetreten, um mit vereinten Kräften das scheinbar Unmögliche doch noch möglich zu machen.

Den bitteren Gang in die zweite

Liga kann der Rochusclub nur dann vermeiden, wenn andere Clubs mitspielen. So sollten entweder Krefeld oder der Kölner HTC Stadion Rot-weiß verlieren. Der Gag an der Geschichte ist, dass die Spielplang­estalter die Begegnung der rheinische­n Rivalen auf den letzten Spieltag gesetzt haben. Gut für

den Rochusclub, aber nur, wenn ein Team gewinnt. Sollten sich Krefeld und Köln unentschie­den trennen, müssten bei einem Düsseldorf­er Erfolg die Matchpunkt­e über den Abstieg entscheide­n. Immer vorausgese­tzt die Düsseldorf­er gewinnen. „Weil Sennelager schon abgestiege­n ist, weiß man nicht, mit welcher Mannschaft sie kommen“, so Irmler. Beim Titelfavor­iten machten es die Düsseldorf­er am Ende doch noch mal richtig spannend. Nach den einzeln hatte die Irmler-truppe nach den einzeln bereits mit 1:3 zurückgele­gen. Lediglich Andujar hatte gegen Radu Albot ( WR 108) gewonnen. Dann aber gewannen Andujar/carballes Baena gegen Radu/martinez Portero und Gabashvili/squire zwangen Maximilian Marterer/julian Lenz in den Match-tiebreak. Den Sieg konnten die Düsseldorf­er aber nicht davon tragen, weil Gabashvili auch Squire in hektische Nervosität trieb. Somit sicherte sich der TK GW Mannheim vorzeitig die Deutsche Mannschaft­smeistersc­haft.

 ?? FOTO: KAI FOERSTERLI­NG/IMAGO ?? Der Spanier Pablo Andujar war gerade noch bei den Olympische­n Spielen im Einsatz, jetzt stand er für den Rochusclub gegen Mannheim auf dem Court. Er ist der Topspieler des Tennis-bundesligi­sten.
FOTO: KAI FOERSTERLI­NG/IMAGO Der Spanier Pablo Andujar war gerade noch bei den Olympische­n Spielen im Einsatz, jetzt stand er für den Rochusclub gegen Mannheim auf dem Court. Er ist der Topspieler des Tennis-bundesligi­sten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany