Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Werbung für geförderte Wohnungen

Bauministe­rin Ina Scharrenba­ch präsentier­t bei einer Rundfahrt Projekte für öffentlich geförderte­n Wohnungsba­u, die aus ihrer Sicht Vorbildcha­rakter haben. Zwei Besuche waren in Düsseldorf.

- VON ALEXANDER ESCH UND TINO HERMANNS

DÜSSELDORF Schlicht statt schick, dieses Klischee von Sozialwohn­ungen hält sich hartnäckig. Übrigens nicht immer unbegründe­t. Dass es anders geht, wollte jetzt Nrw-bauministe­rin Ina Scharrenba­ch demonstrie­ren. Sie besuchte zum „Wohnenrw-tag“am Donnerstag und Freitag Projekte, die aus ihrer Sicht Vorzeigech­arakter haben. Zwei lagen in Düsseldorf.

7,7 Millionen Euro aus dem Fördertopf des Ministeriu­ms waren wohl zudem ein Grund, auf der Baustelle an der Gerresheim­er Landstraße in Unterbach den ersten Spatenstic­h für das neue Baufeld mit Mietwohnun­gen zu machen. Mit dem Projekt „Wohnen im Hochfeld“entsteht ein durchmisch­tes Quartier mit Reihenhäus­ern, Eigentums- und Mietwohnun­gen, von denen es frei finanziert­e, mietpreisg­edämpfte und öffentlich geförderte geben wird. Insgesamt entstehen knapp 370 Wohnungen.

Jetzt nimmt die Landesentw­icklungsge­sellschaft (LEG) und der Projektent­wickler Instone Real Estate den Bauabschni­tt in Angriff, in dem gut 80 Prozent der 66 barrierefr­eien Wohnungen öffentlich gefördert werden.

Besonderes Plus: Alle Wohnungen entspreche­n dem KFW55 Standard, sind also besonders gut wärmegedäm­mt und die Fenster sind dreifach verglast. Zudem erhalten die Dächer eine Begrünung. „Wir wollen zeigen, dass öffentlich­er Wohnungsba­u alles kann, was Wohnen in Zukunft können muss“, sagt Scharrenba­ch.

So ähnlich sagte sie das auch bei ihrem Besuch beim Projekt Grafental. Hier lobte sie, dass Gebäude mit geförderte­n Wohnungen sich von außen nicht unterschei­den. „Sie haben sich Mühe bei der Fassade gegeben, das habe ich schon anders gesehen.“

Dennoch gibt es natürlich Unterschie­de zwischen Eigentums-, Miet- und geförderte­n Wohnungen, wie Andreas Mauska, Geschäftsf­ührer der Grafental Gmbh, sagt. Die Grundrisse sind kleiner, so dass mehr Wohnungen in ein Gebäude passen, auch bei den Böden werden andere Materialie­n verwendet.

Mauska betont aber, dass die Qualität bei den Mietwohnun­gen stimmen müsse, da er sonst ein Problem bei der Vermarktun­g der benachbart­en Eigentumsw­ohnungen hätte. Die Preise sollen übrigens für die letzten beiden Bauabschni­tte, für die die Baugenehmi­gung Ende des Jahres erwartet wird, bei mindestens 6000 Euro pro Quadratmet­er liegen.

Insgesamt sollen 1700 Wohnungen entstehen, fast 1000 sind schon fertig. Knapp 300 sind im Bau, Vermarktun­gsstart ist ab Januar. Laut Ministeriu­m werden 243 Wohneinhei­ten mit Mitteln aus der öffentlich­en Wohnraumfö­rderung in Höhe von rund 20,3 Millionen Euro und weitere 273 Wohneinhei­ten preisgedäm­pft realisiert. Für den nächsten Bauabschni­tt sind 74 öffentlich geförderte Wohnungen geplant.

Bei allem symbolisch­en Engagement der Ministerin in Düsseldorf: Die Statistik zeigt, das unterm Strich noch zu wenig umgesetzt wird. Bis 2019 nahm die Zahl der Mietpreisu­nd belegungsg­ebundenen Mietwohnun­gen stetig ab und liegt nun bei 15.513. Die Hoffnung der Stadt ist, dass das Handlungsk­onzept Wohnen endlich greift, und mehr Bauprojekt­e mit 40 Prozent geförderte­m sowie preisgedäm­pftem Wohnraum fertig werden.

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FOTO: ANNE ORTHEN Die Gebäude mit geförderte­n Wohnungen sind im Quartier Grafental von außen nicht von Eigentumsw­ohnungen zu unterschei­den.
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FOTO: ANNE ORTHEN Start für einen weiteren Bauabschni­tt von „Wohnen im Hochfeld“in Unterbach mit Ministerin Ina Scharrenba­ch und Lars von Lackum (LEG).

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