Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Liebe auf den ersten Hundeblick

Im Lockdown haben sich viele Düsseldorf­er einen Hund angeschaff­t, bei einigen ist das Interesse inzwischen abgekühlt. Wie es anders geht, beweisen Silke Sauerbier und Jürgen Diedrich, die mit Malteser Lulu eine Einheit bilden.

- VON HELMUT SENF

BENRATH Sie heißt Lulu, ist 13 Monate alt, wiegt 4500 Gramm und ist der Liebling von Silke Sauerbier und Jürgen Diedrich. Seit knapp neun Monaten bereichert die niedliche Malteserhü­ndin den Alltag der beiden Paulsmühle­r. Knuddeln, Toben und Gassi gehen gehören zum gemeinsame­n Freizeitpr­ogramm. Damit liegt das Düsseldorf­er Hundeelter­npaar voll im Trend – denn mit Beginn der Corona-pandemie sind die Deutschen auf den Hund gekommen. Tierheime, Züchter und – teils illegale – Hundeverkä­ufer verzeichne­n eine rasante Nachfrage. „Der Preis für Welpen hat sich mehr als verdoppelt“, bestätigt Züchterin Angelika Wimmers, die beim Hellerhofe­r SV die Hundeabtei­lung leitet.

Die Kehrseite der Medaille: Das Ende vom Lockdown, die Abkehr vom strengen Homeoffice und die Rückkehr zu gewohnten Freizeitbe­schäftigun­gen haben das Interesse am Haustier in vielen Fällen schlagarti­g sinken lassen. Vernachläs­sigte Vierbeiner füllen gegenwärti­g die Tierheime, wie unsere Zeitung erst kürzlich berichtet hat.

Lulu hingegen darf auf ein glückliche­s Hundeleben hoffen. Silke Sauerbier und Jürgen Diedrich haben sich auf ihren Zuwachs nämlich gewissenha­ft vorbereite­t. Bereits vor dem Kauf wurde Internet-recherche betrieben. „Wir wollten wissen, was auf uns zukommt“, erklärt Silke Sauerbier. Ein erster Kontakt mit Lulu fand – noch distanzier­t – beim Züchter in Remscheid statt. „Dort haben wir Lulu in ihrer Ursprungsf­amilie beobachten können“, berichtet Jürgen Diedrich und gesteht unumwunden: „Es war Liebe auf den ersten Blick.“

Inzwischen ist Lulu in ihrer Zweitfamil­ie längst heimisch geworden und lümmelt gern auf dem Sofa im Wohnzimmer herum oder „buddelt“auf dem Teppich nach versteckte­n Knochen. Von Vorteil ist es, dass Silke und Jürgen eine Parzelle beim Kleingärtn­erverein Benrath besitzen und Etagenhünd­in Lulu folglich auch über einen eigenen Outdoorber­eich verfügt.

„Lulu bestimmt unser Leben komplett“, räumt Silke ein. Viermal pro Tag Gassi gehen. Mindestens eine Stunde am Stück. „Wir genießen aber die Spaziergän­ge an der frischen Luft“, beteuert Jürgen. Und das auch bei Wind und Wetter.

„Schon beim Kauf meiner Kleidung achte ich darauf“, lacht die Hundemutte­r über ihr geändertes Shoppingve­rhalten. Und Hundepapa Jürgen, als Gebäuderei­niger tätig, ist schon von Berufs wegen wetterfest.

Damit der Alltag weitgehend stressfrei bleibt, dafür sorgen klare Verhaltens­regeln. In der Hundeschul­e „DG Hunde“in Wersten ist Lulu entspreche­nd „erzogen“worden. Zwölf Trainingss­tunden absolviert­en Herrchen, Frauchen und Lulu gemeinsam. „Essen vom Tisch gibt es nicht“, zeigt sich Silke unnachgieb­ig, und selbst auf ein Scheibchen Fleischwur­st als Naschzugab­e verzichtet die Fleischere­ifachverkä­uferin strikt – wegen der für Lulu unverträgl­ichen Gewürze. „Lulu bekommt ausschließ­lich Hundefutte­r im Napf“, versichert Jürgen. Leckerlies hingegen liegen jederzeit bereit, obwohl Lulu selbst auf ihre schlanke Linie achtet, wie Silke erstaunt festgestel­lt hat.

Ein Tipp zum Schluss: „Auf eine Haftpflich­t- und Krankenver­sicherung sollte kein Hundebesit­zer verzichten“, empfiehlt Jürgen Diedrich. Der Gang zum Tierarzt ist immer mal wieder notwendig, beispielsw­eise wegen der Tollwutimp­fung. „Neulich hatte Lulu Fieber mit Schüttelfr­ost“, verrät Frauchen. Mit einer Krankenver­sicherung bleiben Hundehalte­r nicht komplett auf den anfallende­n Behandlung­skosten sitzen.

 ?? FOTO: ANNE ORTHEN ?? Silke Sauerbier und Jürgen Diedrich gehen mit Lulu viermal am Tag spazieren. Da das Paar zudem über eine Parzelle in einem Kleingarte­nverein verfügt, hat die Malteserhü­ndin sogar zusätzlich einen eigenen Outdoorber­eich.
FOTO: ANNE ORTHEN Silke Sauerbier und Jürgen Diedrich gehen mit Lulu viermal am Tag spazieren. Da das Paar zudem über eine Parzelle in einem Kleingarte­nverein verfügt, hat die Malteserhü­ndin sogar zusätzlich einen eigenen Outdoorber­eich.
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