Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Die besten Foto-spots in NRW
Durch Handykameras ist das Fotografieren zum Volkssport geworden. Viele setzen sich vor allem selbst gerne in Szene. Wir geben Tipps für reizvolle Kulissen.
Die Farben des Regenbogens begleiten einen den Berg hinauf: Über 112 Stufen führt die Holsteiner Treppe in Wuppertal in den Stadtbezirk Ostersbaum. Immer wieder sieht man Menschen dort, mit Kameras oder Handys bestückt, beim Posieren auf der bunten Treppe, die sich den Hügel hoch windet. Sie ist sicher einer der TopFoto-spots in Wuppertal, aber auch in Nordrhein-westfalen. Wir stellen einige davon vor – ganz subjektiv ausgewählt.
Seitdem es Selfies nicht nur in unseren täglichen Sprachgebrauch geschafft haben, sondern auch in unser (digitales) Fotoalbum, drapieren sich Menschen vor Landschaften, Kunstwerken, Abgründen und Skylines, um ein möglichst originelles Bild von sich zu machen. Manche verdienen damit in den Social-media-kanälen sogar ihr Einkommen. Immer schöner, spektakulärer oder gewagter soll die Kulisse dabei sein. Doch bis zum Himalaya oder den Wasserfällen von Iguacu muss man dafür gar nicht reisen. Auch in NRW gibt es jede Menge interessante Fotospots zu entdecken.
Wuppertal
Die Holsteiner Treppe
Wuppertal ist eine Stadt der Treppen. Mehr als 100 davon gibt es im ganzen Stadtgebiet, denn Wuppertal ist sehr hügelig. Immer geht es bergauf und -ab, fast wie in San Francisco, womit Regisseur Tom Tykwer, der aus dem Tal der Wupper stammt, einst die Großstadt im Bergischen Land verglich. Die Holsteiner Treppe, eine 1900 gebaute Freitreppe im Stadtteil Elberfeld, ist eine von mehreren meist steilen Aufgängen, die die Straße Gathe, eine Hauptverkehrsachse im Tal, mit dem Wohngebiet oben auf dem Hügel, genannt Engelnberg, verbindet. Die Treppe war früher nichts Besonderes. Erst durch das Kunstprojekt „7 Treppen“, das 2006 im Zuge der Regionale realisiert wurde, erhielt sie ihren einzigartig bunten Look. Der Düsseldorfer
Künstler Horst Gläsker verwandelte mit Beteiligung seiner Frau die Holsteiner Treppe in eine begehbare Installation. Er interpretierte die neun Abschnitte der Treppe als neun Abschnitte des Lebens und bemalte jede einzelne der 112 Stufen in einer anderen Farbe, was den Lebensweg darstellen sollte. Auf der Stirnseite stehen Wörter, die nur beim Aufstieg lesbar sind und Emotionen hervorrufen sollen, etwa „Freundschaft“und „Feindschaft“, „Liebe“, „Wut“, „Wahn“, „Neid“, „Treue“und „Verständnis“. Gleichzeitig korrespondieren die Buchstaben der Wörter mit dem farblichen Untergrund und sind in der Komplementärfarbe geschrieben. Gläsker nennt das Werk „Scala“. 2016 wurde das Werk überarbeitet, so dass die Acrylfarben nun wieder richtig strahlen und die Stufen zum Verweilen einladen – und zum Fotografieren.
Bonn
Freizeitpark Rheinaue
Der Bürger-, Erholungs- und Freizeitpark Rheinaue ist seit seiner Gründung zur Bundesgartenschau 1979 ein Wahrzeichen der Stadt und wird als Naherholungsgebiet stark frequentiert. Das Areal liegt direkt am Rhein und ist mit 160 Hektar fast so groß wie die Innenstadt. Man kann dort gut spazieren, denn es gibt ein Wegenetz von 45 Kilometern Länge. Dabei kommt man immer wieder an fotogenen Punkten vorbei, so etwa am 15 Hektar großen Auensee mit seinen sechs Pontonbrücken, am Löffelwald oder am Rosengarten. Außerdem bietet der Japanische Garten, ebenfalls zur Bundesgartenschau entstanden, schöne Beispiele japanischer Baukunst. Ein guter Fotospot ist auch der 2018 restaurierte Totempfahl. Der kanadische Kwakiutl-indianer Chief Tony Hunt hatte das Kunstwerk in viermonatiger Arbeit 1979 geschnitzt.
www.bonn.de
Köln
Triangle-panorama
Das Kölntriangle bietet einen phänomenalen Blick über Köln. Der ovale Glasturm misst 103 Meter, das sind 29 Etagen und 565 Stufen. Man muss allerdings mit dem Aufzug zur Besucherplattform hochfahren. Die ist offen, so dass man den Wind spürt und die Geräusche der Stadt, gedämpft durch die Distanz, erlebt. Das spektakuläre Panorama hat einiges zu bieten: Direkt gegenüber erhebt sich der majestätische Dom, zu den Füßen fließt der Rhein, die Hohenzollernbrücke verbindet als beeindruckender Stahlkoloss die beiden Ufer – der bläulich angestrahlte Musical-dome rechts daneben. Wenn man den Kamera-blick nach Süden schweifen lässt, sieht man das moderne Hafenquartier. Die Kranhäuser, die sich hier über den Rhein beugen, sind ein bekannter architektonischer Blickfang.
www.koelntriangle.de
Düsseldorf
K21 – „in orbit“von Tomás Saraceno Schwindelfrei sollte man schon sein, wenn man sich in die Stahlnetze