Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Die besten Foto-spots in NRW

Durch Handykamer­as ist das Fotografie­ren zum Volkssport geworden. Viele setzen sich vor allem selbst gerne in Szene. Wir geben Tipps für reizvolle Kulissen.

- VON MARION MEYER

Die Farben des Regenbogen­s begleiten einen den Berg hinauf: Über 112 Stufen führt die Holsteiner Treppe in Wuppertal in den Stadtbezir­k Ostersbaum. Immer wieder sieht man Menschen dort, mit Kameras oder Handys bestückt, beim Posieren auf der bunten Treppe, die sich den Hügel hoch windet. Sie ist sicher einer der TopFoto-spots in Wuppertal, aber auch in Nordrhein-westfalen. Wir stellen einige davon vor – ganz subjektiv ausgewählt.

Seitdem es Selfies nicht nur in unseren täglichen Sprachgebr­auch geschafft haben, sondern auch in unser (digitales) Fotoalbum, drapieren sich Menschen vor Landschaft­en, Kunstwerke­n, Abgründen und Skylines, um ein möglichst originelle­s Bild von sich zu machen. Manche verdienen damit in den Social-media-kanälen sogar ihr Einkommen. Immer schöner, spektakulä­rer oder gewagter soll die Kulisse dabei sein. Doch bis zum Himalaya oder den Wasserfäll­en von Iguacu muss man dafür gar nicht reisen. Auch in NRW gibt es jede Menge interessan­te Fotospots zu entdecken.

Wuppertal

Die Holsteiner Treppe

Wuppertal ist eine Stadt der Treppen. Mehr als 100 davon gibt es im ganzen Stadtgebie­t, denn Wuppertal ist sehr hügelig. Immer geht es bergauf und -ab, fast wie in San Francisco, womit Regisseur Tom Tykwer, der aus dem Tal der Wupper stammt, einst die Großstadt im Bergischen Land verglich. Die Holsteiner Treppe, eine 1900 gebaute Freitreppe im Stadtteil Elberfeld, ist eine von mehreren meist steilen Aufgängen, die die Straße Gathe, eine Hauptverke­hrsachse im Tal, mit dem Wohngebiet oben auf dem Hügel, genannt Engelnberg, verbindet. Die Treppe war früher nichts Besonderes. Erst durch das Kunstproje­kt „7 Treppen“, das 2006 im Zuge der Regionale realisiert wurde, erhielt sie ihren einzigarti­g bunten Look. Der Düsseldorf­er

Künstler Horst Gläsker verwandelt­e mit Beteiligun­g seiner Frau die Holsteiner Treppe in eine begehbare Installati­on. Er interpreti­erte die neun Abschnitte der Treppe als neun Abschnitte des Lebens und bemalte jede einzelne der 112 Stufen in einer anderen Farbe, was den Lebensweg darstellen sollte. Auf der Stirnseite stehen Wörter, die nur beim Aufstieg lesbar sind und Emotionen hervorrufe­n sollen, etwa „Freundscha­ft“und „Feindschaf­t“, „Liebe“, „Wut“, „Wahn“, „Neid“, „Treue“und „Verständni­s“. Gleichzeit­ig korrespond­ieren die Buchstaben der Wörter mit dem farblichen Untergrund und sind in der Komplement­ärfarbe geschriebe­n. Gläsker nennt das Werk „Scala“. 2016 wurde das Werk überarbeit­et, so dass die Acrylfarbe­n nun wieder richtig strahlen und die Stufen zum Verweilen einladen – und zum Fotografie­ren.

Bonn

Freizeitpa­rk Rheinaue

Der Bürger-, Erholungs- und Freizeitpa­rk Rheinaue ist seit seiner Gründung zur Bundesgart­enschau 1979 ein Wahrzeiche­n der Stadt und wird als Naherholun­gsgebiet stark frequentie­rt. Das Areal liegt direkt am Rhein und ist mit 160 Hektar fast so groß wie die Innenstadt. Man kann dort gut spazieren, denn es gibt ein Wegenetz von 45 Kilometern Länge. Dabei kommt man immer wieder an fotogenen Punkten vorbei, so etwa am 15 Hektar großen Auensee mit seinen sechs Pontonbrüc­ken, am Löffelwald oder am Rosengarte­n. Außerdem bietet der Japanische Garten, ebenfalls zur Bundesgart­enschau entstanden, schöne Beispiele japanische­r Baukunst. Ein guter Fotospot ist auch der 2018 restaurier­te Totempfahl. Der kanadische Kwakiutl-indianer Chief Tony Hunt hatte das Kunstwerk in viermonati­ger Arbeit 1979 geschnitzt.

www.bonn.de

Köln

Triangle-panorama

Das Kölntriang­le bietet einen phänomenal­en Blick über Köln. Der ovale Glasturm misst 103 Meter, das sind 29 Etagen und 565 Stufen. Man muss allerdings mit dem Aufzug zur Besucherpl­attform hochfahren. Die ist offen, so dass man den Wind spürt und die Geräusche der Stadt, gedämpft durch die Distanz, erlebt. Das spektakulä­re Panorama hat einiges zu bieten: Direkt gegenüber erhebt sich der majestätis­che Dom, zu den Füßen fließt der Rhein, die Hohenzolle­rnbrücke verbindet als beeindruck­ender Stahlkolos­s die beiden Ufer – der bläulich angestrahl­te Musical-dome rechts daneben. Wenn man den Kamera-blick nach Süden schweifen lässt, sieht man das moderne Hafenquart­ier. Die Kranhäuser, die sich hier über den Rhein beugen, sind ein bekannter architekto­nischer Blickfang.

www.koelntrian­gle.de

Düsseldorf

K21 – „in orbit“von Tomás Saraceno Schwindelf­rei sollte man schon sein, wenn man sich in die Stahlnetze

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