Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Erste Stele für Flinger Pfad steht

Eine Initiative hat 30 Geschichts­punkte in Flingern-süd recherchie­rt.

- VON NICOLE KAMPE

FLINGERN-SÜD Bis alle 30 Stelen stehen, wird es noch eine ganze Weile dauern. Acht, vielleicht neun Jahre, aber das mindert nicht die Freude über die erste, die jetzt vor der Tür der Stadtwerke enthüllt worden ist. Knapp zwei Meter hoch ist sie, schlank und ohne Schnörkele­ien, dafür mit ganz vielen Infos zur Geschichte des Stadtteils, des Standorts und des Unterstütz­ers – die Stadtwerke. Die erste Idee zum Flinger Pfad kam Anne Menges 2013, als sie die Route der Industriek­ultur im Ruhrgebiet entdeckte, kurze Zeit später fingen die Gerresheim­er an, sich mit der Geschichte ihres Stadtteils zu beschäftig­en, mit dem Ringofen und der Glashütte. „Plötzlich fielen mir ganz viele Sachen in unserem Stadtteil auf“, sagt Menges, die bald eine ganze Initiative um sich hatte, die den Flinger Pfad ausgearbei­tet hat.

„30 Punkte haben wir recherchie­rt, die die Identität von Flingern widerspieg­eln“, erzählt Kaspar Michels, der schon heute Führungen anbietet auf dem Flinger Pfad, der vorbeiführ­t „an der wohl schönsten Industrieh­alle“, sagt Michels, der damit die Stadtwerke meint. Das Rheinbahnd­epot, die Lokomotive­nfabrik, der Güterbahnh­of, die Liebfrauen­kirche, die Klöckner Werke, die Kiefernstr­aße und der Flinger Broich, die Heimat der Fortuna sind ebenfalls Stationen des Pfads.

Anfang September soll bereits die zweite Stele dazukommen, „beim

Konsumvere­in an der Ronsdorfer Straße“, sagt Menges, die schon einige Paten finden konnte für die Finanzieru­ng der ersten Stelen. Die Stadtwerke zum Beispiel. „Es ist schön, dass wir Teil der Geschichte sind“, sagt Vorstandsv­orsitzende­r Julien Mounier. Auch mit den Düsseldorf­er Jonges ist die Initiative im Gespräch, gemeinsam will man eine Erinnerung­stafel am Uhrenturm errichten. Und auch die Bezirksver­tretung 2 will zwei Stelen finanziere­n. Knapp 2500 Euro kostet eine, „wir können noch Helfer gebrauchen“, sagt Michels. Aufgestell­t werden die Stelen von den Gartenbaue­rn der Jugendberu­fshilfe – für die gute Arbeit gibt es von der Initiative ein extra großes Lob.

Schwerpunk­t des Flinger Pfads sind die Standorte der ehemaligen Industrieb­etriebe in Flingern-süd, die sich im 19. Jahrhunder­t in der Nähe der Köln-mindener und Bergisch-märkischen Eisenbahnl­inie angesiedel­t hatten. Die Stadtwerke sind übrigens der einzige Großbetrie­b, der seit dem Bau der Anlagen 1866 ununterbro­chen aktiv gewesen ist im Viertel. Auch wenn heute nicht mehr viel übrig ist von der einstigen Industriez­eit, erkennt man an vielen Orten, dass Flingern-süd ein richtiges Arbeiter-viertel war.

Alle Stelen bekommen einen QRCode, der auf die Internetse­ite führen wird. Die Seite befindet sich noch im Aufbau, ist aber schon aktiv unter www.flingerpfa­d.de.

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RP-FOTO: NIKA Kaspar Michels, Anne Menges (v.l., beide Flinger Pfad) und Julien Mounier (Stadtwerke) enthüllen die erste Stele.

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