Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Taschen für den Umweltschutz
Bei dem Akki-projekt nähten sieben Mädchen 30 bunte Taschen aus Stoffresten.
OBERBILK Aus Alt mach Neu: Unter diesem Motto haben sieben junge Nachwuchsschneiderinnen Taschen genäht. Anstatt neu gekaufte Materialien zu verwenden, wurden die Taschen aus lauter Stoffen hergestellt, die ansonsten im Schredder gelandet wären. So kamen alte Gardinen, Tischdecken, aussortierte Bettwäsche und andere Stoffreste zum Einsatz.
Das Projekt wurde vom Verein Akki (Aktion & Kultur mit Kindern) geleitet und hat einen ökologischen Hintergrund: Mit der Aktion beteiligt sich der Verein an der australischen Initiative „Boomerang Bags“, die das Ziel hat, selbstgenähte Taschen in Umlauf zu bringen, um dadurch den Verbrauch von Plastiktüten und anderen umweltschädlichen Materialien zu reduzieren.
In der ersten Ferienwoche hatte Akki als Teil des Sommerferienangebotes eine Modewerkstatt organisiert, bei der die sieben Mädchen im Alter von acht bis 13 Jahren ein erstes Mal kreativ werden konnten. Und weil die Mädchen vom Nähen gar nicht genug bekommen konnten, wurde schließlich ein weiterer Aktionstag geplant.
„Das Ganze wurde aufgezogen wie eine Taschen-fabrik, in der die Näherinnen keine individuellen Taschen herstellen, wie sonst in der Modewerkstatt, sondern die Fertigung in einzelnen Arbeitsschritten durchführen“, erzählt Marie Fisch, die das Projekt betreut hat. Die fleißige Arbeit der Mädchen hat beachtliche Früchte getragen, insgesamt 30 bunte Taschen haben sie in diesem System hergestellt. „Wir waren hinterher selbst erstaunt, dass es so viele geworden sind“, sagt Fisch. Am Ende des Tages durfte sich dann jede Näherin natürlich ein Lieblingsstück mitnehmen. Die restlichen Taschen wurden an den Unverpacktladen „Pure Note“in Bilk abgegeben.
Innerhalb eines Tages konnten dort bereits fünf Taschen verkauft werden, sagt Marcel Clemens, der Inhaber des Unverpacktladens. Die Einnahmen gingen wieder zurück an Akki. „In der Hoffnung, dass viel Eis für die Kinder herausspringt“, sagt Clemens und lacht.