Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Hilden und Düsseldorf sprechen über den Elbsee

Am Mittwoch treffen sich Hildens Bürgermeis­ter und die Düsseldorf­er Umwelt- und Ordnungsde­zernenten virtuell.

- VON TOBIAS DUPKE

HILDEN/DÜSSELDORF Bis zu 24 Grad und Sonne – am Samstag werden sich wieder viele Menschen am Elbsee tummeln, einige von ihnen auch bis in die Morgenstun­den. Mit lauter Musik, einem Grill und einer Menge Alkohol. Sie werden sich auch im Naturschut­zgebiet aufhalten und schwimmen gehen. So wie immer, wenn das Wetter gut wird. Anwohner des zu Hilden gehörenden Wohnweiler­s Elb leiden seit Jahren unter dieser Situation, fordern ein resolutes Eingreifen der Stadt Düsseldorf. Doch bislang fühlen sie sich mit dem Problem allein gelassen.

Nun scheint Bewegung in die Sache zu kommen. Denn auf Initiative von Hildens Bürgermeis­ter Claus Pommer sprechen beide Städte über das Elbsee-problem. „Nächste Woche Mittwoch werden wir eine Videokonfe­renz mit Düsseldorf­s Umweltdeze­rnentin Helga Stulgies und Ordnungsde­zernent Christian Zaum haben“, berichtet Pommer. Einziges Thema: die Situation rund um das Gewässer an der Stadtgrenz­e. „Wir möchten, dass die Stadt Düsseldorf ein größeres Augenmerk auf den Elbsee legt“, sagt Hildens Bürgermeis­ter. Das soll Ziel des Prozesses sein, der mit der Videokonfe­renz ins Rollen gebracht wird. „Es ist uns aber klar, dass wir nichts erzwingen können.“

Denn der Elbsee liegt auf dem Gebiet der Landeshaup­tstadt. Das Hildener Ordnungsam­t kann lediglich den ruhenden Verkehr im Wohnweiler Elb im Auge behalten. Für die Uferbereic­he des Sees, an denen sich die Menschen treffen, sowie für den See und die Insel sind die Düsseldorf­er Kollegen zuständig.

Doch die müssen an vielen Orten in der Landeshaup­tstadt Präsenz zeigen, um beispielsw­eise die Altstadt oder den Himmelgeis­ter Rheinbogen im Griff zu behalten. Der Elbsee liegt für sie weit außen, dort schauten sie in der Vergangenh­eit vergleichs­weise selten vorbei. Nach mehreren Vorfällen diesen Sommer, bei dem ein Mensch sogar lebensgefä­hrlich verletzt worden war, schickte die Stadt den Ordnungsdi­enst an dem ehemaligen Baggerloch vorbei. Doch der Effekt dieser Schwerpunk­tkontrolle verpuffte wieder recht schnell.

Nun also die Videokonfe­renz mit Düsseldorf­er und Hildener Beteiligun­g. Um das Problem in den Griff zu bekommen, muss nämlich ein gemeinsame­s Konzept her – das fordern die Anwohner von „Elb Arenal“, wie sie den Elbsee teilweise nennen. Zu diesem Konzept gehören Prävention, Repression und eine dichtere Bepflanzun­g der Uferbereic­he. Das fordert Anwohner Manfred Böhm stellvertr­etend für die Elb-bewohner in einem Brief an den Düsseldorf­er Oberbürger­meister Stephan Keller. „Bitte tragen Sie gemeinsam im Rahmen der jeweiligen Zuständigk­eiten zum Erhalt eines wunderbare­n, stadtnahen Natur-habitats bei und beenden Sie die jahrelange, schleichen­de Vernichtun­g, verursacht durch rechtlich unzulässig­e Nutzung der Uferzonen“, schreibt Manfred Böhm nach Düsseldorf.

Oberbürger­meister Stephan Keller wird an der Videokonfe­renz voraussich­tlich nicht teilnehmen. Vielleicht aber finden seine Dezernente­n gemeinsam mit Hildens Bürgermeis­ter Claus Pommer eine Lösung.

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FOTO: END Das Düsseldorf­er Ordnungsam­t ist für das Ufer zuständig.

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