Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Fortuna fehlt die Ruhe am Ball
Fortunas Ex-trainer meint, dass sich die Spieler unter dem neuen Trainer auf gewisse Dinge erst einstellen müssen. Für die Mannschaft gehe es nun darum, möglichst bald eine Selbstverständlichkeit in ihre Abläufe zu bekommen. .
Ich muss zugeben: Ich freue mich sehr auf den Freitagabend. Dann werde ich wahrscheinlich zum ersten Mal seit längerer Zeit mal wieder in der Düsseldorfer Arena sein und mir das Spiel der Fortuna gegen Holstein Kiel ansehen. Wir wollen ja alle wieder dieses Stück Normalität – natürlich ohne dabei wichtige Dinge außer Acht zu lassen. Es bereitet einem Gänsehaut, wenn wieder Leute im Stadion sind, sonst fehlt uns doch allen etwas. Die Zuschauer sind einfach das Salz in der Suppe.
Aber auch in dem Spiel steckt einiges drin. Kiel ist mit einer Tordifferenz von 0:9 aus drei verlorenen Punktspielen ganz schlecht in die Saison gekommen, aber auch bei Fortuna ist es nicht so, dass alles gefluppt hätte. Somit ist es für beide eine richtungweisende Partie am Freitag. Natürlich wird das von Vereinsseite niemand so sagen, es ist ja auch richtig, nach außen hin ganz ruhig zu bleiben und zu betonen, dass man eine Tendenz erst nach rund zehn Spieltagen erkennen könne. Aber intern wird man schon einiges analysieren.
Ich habe mir Fortunas Spiel in Nürnberg angesehen. Es war taktisch geprägt, es gab kaum klare Torchancen. Fortunas Innenverteidiger Christoph Klarer und Dragos Nedelcu haben einen blitzsauberen Job gemacht, aber es gab auch einige Ausfälle. Natürlich: Da ist ein neuer Trainer, die Spieler müssen sich auf gewisse Dinge erst einstellen. Aber das Herausspielen von Torchancen, Ruhe am Ball – das habe ich in Nürnberg nicht gesehen.
Für Fortuna geht es nun darum, möglichst bald eine Selbstverständlichkeit in ihre Abläufe zu bekommen. Es mag sich wie eine Floskel anhören, ist aber eine Tatsache: Manchmal klappen Dinge wie von selbst, wenn eine positive Grundstimmung und Selbstvertrauen da sind. Für beides helfen Siege enorm viel weiter.