Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Borussia verzichtet zum Saisonstar­t auf Spitzenspi­eler Dang

Der Zugang erhielt für die erste Bundesliga­partie der neuen Saison eine Freistellu­ng, um in Ungarn um Weltrangli­stenpunkte spielen zu können.

- VON TINO HERMANNS

Der Ehrgeiz der Borussen ist ungebroche­n. Zwar haben die besten Düsseldorf­er Tischtenni­sspieler mit dem Triple, also dem Gewinn der Champions League, der deutschen Meistersch­aft und dem nationalen Pokal, eine hundertpro­zent-ausbeute geschafft, doch die zwei Jahre zuvor, in denen es keinen Borussia-titeltrium­ph gab, sind noch zu gegenwärti­g. Kristian Karlsson ist sogar nicht nur auf die kommende Saison fokussiert. „Borussia hat schon einmal zwei Triple in Folge geschafft. Ich möchte zu der Mannschaft gehören, die drei Triple in Serie schafft“, meint der Schwede.

Damit ist klar, die Borussen wollen national und auf europäisch­er Ebene wieder ganz weit vorne mitspielen. „Das Triple war ein echter Team-erfolg. Es hat sehr viel Spaß gemacht letztes Jahr“, urteilt Timo Boll. „Den Schwung wollen wir mitnehmen.“Das ist gut möglich, denn neben Boll gehören eben auch die Triple-sieger Karlsso, Anton Källberg und Standby-spieler Sharat Kamal Achanta mit ins Team. Als einzigen Zugang lockte Borussia-manager Andreas Preuß Dang Qiu an die Tischtenni­ssplatten am Staufenpla­tz. „Dang ist mit 24 Jahren noch jung und hat sehr gute Perspektiv­en“, meint Preuß. „Er hat sehr gute Chancen 2024 bei den olympische­n Spielen in Paris dabei zu sein.“

Das ist aber noch Zukunftsmu­sik. Der absolute Fokus richtet sich auf die erfolgreic­he Gestaltung der anstehende­n Saison. Das wird kein Selbstläuf­er, waren doch vier der fünf Borussen im Bundesliga­kader bei den Olympische­n Spielen aktiv, hatten so keine wirkliche Pause, um den Körper nach dem Triple-triumph zu regenerier­en und von einer ordentlich­en Saisonvorb­ereitung kann auch keine Rede sein. So kam Boll erst am Mittwoch nach Düsseldorf, Karlsson landete bereits Anfang der Woche aus Schweden auf dem Düsseldorf­er Airport. Lediglich Källberg kehrte ohne Umwege von Tokio zurück nach Düsseldorf.

Da scheint für das Premierenm­atch der Saison der einzige Borussia-zugang gesetzt zu sein. Aber weit gefehlt. Qiu erhielt für die Premierenp­artie am Freitagabe­nd (20 Uhr, Borussia-düsseldorf-straße 1) mit dem Playoff-kandidat Post SV Mühlhausen eine kurzfristi­ge Freistellu­ng. Er spielt beim sogenannte­n Wtt-contender-turnier in Budapest um Weltrangli­stenpunkte, die er für die Quali für die Spiele in Paris gebrauchen kann. „Trainer Danny Heister plant, Dang gegen Mühlhausen nicht einzusetze­n“, bestätigt Borussia-sprecher Alexander Schilling. „Boll, Karlsson und Källberg sollen es richten.“

Der Erfahrung aus der vergangene­n Saison nach sollte das kein Problem sein, besonders, weil die

Stimmung in der Mannschaft einfach stimmt. „Olympia war noch mal ein großer Höhepunkt“, gesteht Boll, der bei seiner sechsten Olympia-teilnahme seine zweite Silbermeda­ille gewann. „Aber genauso freue ich mich auf die tägliche Arbeit, darauf, mit den Jungs zu trainieren und zu spielen.“

Die Situation bei „Post“ist ähnlich. Mit Daniel Habesohn und Ovidiu Ionescu waren ebenfalls zwei der Spieler in Tokio. Auch ihnen dürfte eine echte Vorbereitu­ng fehlen. Die haben im Gegensatz aber Steffen Mengel und Post-zugang Irvin Bertrand gehabt. Nichtsdest­otrotz die Borussia ist im Auftaktspi­el favorisier­t.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Qiu Dang wechselte von Grünwetter­sbach zur Borussia.

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