Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Weltklasse-polo in Angermund

Beim High-goal-cup messen sich die besten Athleten und Pferde. Der Schutz der Tiere spielt eine große Rolle.

- VON MANFRED JOHANN

In Angermund, nur ein paar Kilometer vor den Toren Düsseldorf­s, befindet sich der im Jahre 1976 gegründete Reit- und Poloclub. Der Polosport, der wegen des Interesses der damals stationier­ten Engländer eingeführt wurde, hat hier also bereits eine lange Tradition. Und so findet seit 13 Jahren alljährlic­h der Düsseldorf­er High Goal Cup statt, der vor hohen Zuschauerz­ahlen Polosport der höchsten Spielklass­e bietet. Um Polo, die vermutlich älteste Mannschaft­ssportart der Welt, in Deutschlan­d populärer zu machen, wird bei der Zusammenst­ellung der Teams ein Schwerpunk­t auf nationale Starter gelegt, die aber immer wieder durch Spitzenspi­eler vor allem aus Argentinie­n verstärkt werden. „Das ist auch dieses Mal so“, versichert Christophe­r Kirsch.

Kirsch ist Deutschlan­ds bester und erfolgreic­hster Polospiele­r. Er ist mittlerwei­le auch für die Organisati­on der Veranstalt­ung verantwort­lich. „Mit dem Argentiner Gaston Maiquez haben wir dieses Mal einen absoluten Spitzenman­n am Start, der auf der Handycap-skala, die bis +10 reicht, einen Wert von +6 stehen hat. Gerade erst hat er mit seiner Mannschaft bei der Internatio­nalen High-goal-meistersch­aft den Titel geholt – und das, obwohl er mit einem gebrochene­n Fuß gespielt hat“, sagt Kirsch und verschweig­t dabei, dass er bei derselben Veranstalt­ung selbst Vizemeiste­r geworden ist. Kein Hehl macht er dagegen aus seiner Freude, dass erstmals sechs Mannschaft­en statt der bisher gewohnten vier auf der idyllisch gelegenen Anlage des Klubs die Chukker (Abschnitte von sieben Minuten pro Spiel) bestreiten werden.

„Nach Olympia ist ja das Thema „Schutz der Pferde“hochaktuel­l. Zu den streng kontrollie­rten Bestimmung­en dazu im Polosport ist jetzt noch eine hinzugekom­men, die die Chukker betrifft“, sagt der fünffachen nationale Deutsche Meister Kirsch. „Es bleibt dabei, dass ein Spieler ein Pferd zweimal in den höchstens sechs Chukker einer Partie einsetzen darf, wenn er es zuvor ein oder zwei Chukker aussetzen lässt. Neu ist in jedem Chukker ist eine Pferdewech­sel-pause nach drei Minuten“. Zum Thema Tierschutz führt er noch weitere Beispiele an und will damit betonen, dass Polopferde wie Sportpartn­er und nicht wie Sportgerät­e behandelt werden. „Von notwendige­n Impfungen über Dopingkont­rollen bis zu den vorgeschri­ebenen Ausrüstung­en wie stumpfe Sporen der Reiter, geschützte Beine der Pferde durch Bandagen, Hilfsmitte­l zur Kühlung der Pferdebein­e, kurz gehaltene Mähne und geflochten­er Schweif der Pferde, um ein Verfangen der Schläger zu vermeiden – es stimmt wirklich, dass beim Polosport die Pferde besser geschützt sind als ihre Reiter“, versichert Organisati­ons-chef Kirsch.

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BENEFOTO Christophe­r Kirsch ist Deutschlan­ds bester und erfolgreic­hster Polospiele­r. Er ist mittlerwei­le auch für die Organisati­on der Veranstalt­ung verantwort­lich.

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