Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Cdu-wirtschaft­sflügel fordert einen Co2-mindestpre­is

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BERLIN (mar) Die nächste Bundesregi­erung soll sich nach dem Willen des Wirtschaft­sflügels der Union für die schnelle Einführung eines globalen Co2-mindestpre­ises durch die am meisten Treibhausg­as freisetzen­den Staaten starkmache­n – darunter China, die USA und die EU: „Dazu sollten sich die großen Emittenten in einem ersten Schritt zu einem Klima-club zusammensc­hließen, in dem ein gemeinsame­r Co2-mindestpre­is gilt“, sagte der Chef der Cdu/csu-mittelstan­dsvereinig­ung, Carsten Linnemann, unserer Redaktion. „Ein solcher Co2-mindestpre­is etwa in Höhe von 25 bis 50 Euro könnte das schnell und pragmatisc­h zu gießende Fundament für einen wachsenden globalen Emissionsh­andel sein“, sagte der stellvertr­etende Vorsitzend­e der Unionsfrak­tion im Bundestag.

In Wahlprogra­mm von CDU und CSU sind Pläne zum Klimaschut­z nur kurz aufgeführt, wofür die Union viel Kritik einstecken musste. Unlängst zeigte der Bericht des Weltklimar­ats die Dringlichk­eit des Handelns auf: Starkregen­ereignisse wie die Flutkatast­rophen in NRW und Rheinland-pfalz sowie in vielen Teilen der Welt würden bald zur Normalität gehören, warnten die Forscher. Auch der Wirtschaft­sflügel der Union dringt nun auf schnellere und wirksamere Schritte zur Co2-reduktion: „Das Bundesverf­assungsger­icht hat uns in seinem Urteil daran erinnert, dass wir unserer Verpflicht­ung zum Klimaschut­z auch im internatio­nalen Zusammenwi­rken gerecht werden müssen. Doch mit den bisherigen Instrument­en kommen wir hier nicht schnell genug voran“, sagte Linnemann. „Weltweit drehen wir uns derzeit beim Klimaschut­z im Kreis“, erklärte der Paderborne­r Cdu-politiker.

Daher sollten sich die führenden Nationen zusammensc­hließen und rasch einen gemeinsame­n CO2-MINdestpre­is vereinbare­n. „Dass ein solcher globaler Mindestpre­is möglich ist, zeigt der globale Mindestste­uersatz von 15 Prozent“, so Linnemann. „Genau diesen Weg müssen wir nun auch beim Klimaschut­z gehen. Es ist an der Zeit, globale Verantwort­ung zu übernehmen. Wir werden die Klimafrage entweder global lösen oder gar nicht.“

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