Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Die Angst vor fehlender Konstanz
Eigentlich müsste jeden Montag ein Dankesschreiben vom Bodensee in der Zentrale der Deutschen Fußball-liga (DFL) in Frankfurt am Main eintreffen. Denn so oft wie die Bundesliga Konstanz zum Thema hat, geht das längst als kostenlose Werbung an prominenter Stelle für die 85.000-Einwohner-stadt durch. Auch am 2. Spieltag der angelaufenen Saison ist Konstanz wieder das große Thema – eher die fehlende Konstanz. Denn an der hängt eben schon früh, was Ambitionierten unter den Erstliga-teams zuzutrauen ist. Die Antwort: Aktuell kaum der große Wurf.
Der BVB war nach seiner Gala gegen Frankfurt schon in aller Munde als Bayern-jäger. Nur eingefleischte Fans sahen da bereits die Niederlage in Freiburg kommen. Und die lässt eben befürchten, dass sich auch Marco Rose an einer Sache die Zähne ausbeißen könnte: der Konstanz. Doch der BVB befindet sich ja in guter Gesellschaft. Leipzig schlug zwar den VFB Stuttgart am Freitag klar, schleppt aber eben auch schon die Niederlage in Mainz mit sich in der Tabelle herum. Mönchengladbach zeigte ebenfalls schon am 2. Spieltag ihr lethargisches Gesicht, und in Leverkusen spielen sie zum x-ten Mal unter einem neuen Trainer berauschenden Fußball, stellen sich aber eben auch zum x-ten Mal die Frage, ob dieser Fußball mal konstant über 34 Spieltage möglich ist.
Einzig Bayern-fans wissen seit Jahren das Fehlen von Konstanz sehr zu schätzen. Weil sie es bei ihrer vermeintlichen Konkurrenz eben so verlässlich sehen können. Und als einzig konstantes Team jedes Jahr Meister werden.