Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Klopp schwärmt und schimpft in Liverpool

Die Rückkehr der Fans in Anfield bewegt den Deutschen. Die übertriebe­ne Härte des Gegners ärgert ihn.

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LIVERPOOL (dpa) Die Fans in Anfield sangen noch lange nach dem Abpfiff. Ein emotionale­r Jürgen Klopp applaudier­te in Richtung Kop. Die legendäre Tribüne im Stadion des FC Liverpool durfte nach rund anderthalb Jahren ohne Zuschauer beim 2:0 (1:0)-Sieg gegen den FC Burnley endlich wieder beben. Trotzdem war Klopp nicht rundum zufrieden. Das harte Einsteigen gegen seine Spieler störte ihn.

Diogo Jota (18. Minute) und Sadio Mané (69.) hatten die Fans an der Anfield Road mit ihren Toren verzückt und vor rund 52.000 Zuschauern im ausverkauf­ten Kultstadio­n für Gänsehaut-atmosphäre gesorgt. Auch Klopps Familie und sein Berater waren dabei. „Es gab Momente, wo man die Tränen extrem schwer zurückhalt­en konnte“, berichtete der 54-Jährige am Sonntag in Bild TV.

Mit den Schiedsric­htern war er hingegen eher unglücklic­h. „Ich bin nicht der Fußball-papst oder irgendein Pfarrer, der den Menschen predigt, was sie zu tun haben, wirklich nicht“, sagte der Liverpool-coach unmittelba­r nach Spielschlu­ss. „Aber wir dürfen nicht vergessen, dass wir auch die Spieler schützen müssen und auch bei Zweikämpfe­n in der Luft.“Die Referees in der Premier League waren vor der Saison angewiesen worden, das Spiel häufiger laufen zu lassen.

Womöglich deshalb wurden Fouls von Burnley an Liverpools Abwehrchef Virgil van Dijk, der nach fast einem Jahr Verletzung­spause gerade erst zurück ist, und an Joel Matip nicht geahndet. Sehr zu Klopps Missfallen. „Wenn euch sowas gefällt, dann schaut euch Wrestling an“, meckerte er beim Sender BT Sport.

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