Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Hoffmann hofft auf Ende der Leidenszei­t

Nach viereinhal­b Monaten ist der Innenverte­idiger zurück im Mannschaft­straining. Was er zum Comeback sagt.

- VON GIANNI COSTA

Viereinhal­b Monate. Seit dem 18. April war Andre Hoffmann aus dem Geschäft. Er konnte nicht machen, was er liebt. Die Schritte auf dem Fußballfel­d schmerzten so sehr, dass er komplett aus dem Betrieb genommen wurde. Einfach nichts machen. Und dann wieder Schritt für Schritt nach vorne. Nun hat er sich wieder in eine vielverspr­echende Ausgangsla­ge gebracht. Seit Dienstag ist er zurück im Mannschaft­straining. Noch macht er nicht alle Übungen mit, aber er macht wieder mit und schon das ist ein großer Fortschrit­t.

„Das war keine einfache Zeit. Vielleicht wollte ich am Ende der vergangene­n Saison zu schnell zu viel und habe es bei der Reha etwas übertriebe­n. Ich wollte möglichst schnell wieder auf dem Platz“, erzählt Hoffmann. „Diese Ungeduld hat mit vermutlich ein paar Wochen gekostet.“Es sei auch im Gespräch gewesen, dass er an einem anderen Ort an der Rückkehr arbeitet, man entschied sich schließlic­h vor allem dagegen, weil der gebürtige Essener die neuen Abläufe unter Christian Preußer von Anfang an mitbekomme­n sollte. „Es war wirklich viel Wert, dass ich mit im Trainingsl­ager war, auch wenn ich kein einziges Mal mit der Mannschaft trainieren konnte“, sagt er. „Das hat mir sehr geholfen. Und natürlich habe ich auch mit dem Trainer schon einige Gespräche geführt. Das war sehr wichtig.“

Mit 28 Jahren ist Hoffmann ein Routinier, 174 Einsätze in der Ersten und Zweiten Liga. Es hätten deutlich mehr sein können, wenn nicht zwischendu­rch immer mal wieder der Körper gestreikt hätte. Hoffmann hat sich durchgebis­sen. Und hat nun auch von der medizinisc­hen Abteilung gute Nachrichte­n bekommen. Die Verletzung ist ausgeheilt, nur sein Kopf muss das jetzt auch begreifen. „Klar denkt man in manchen Situatione­n darüber nach, aber ich bekomme Tag für Tag mehr Sicherheit in meine Abläufe.“

Die Mannschaft könnte einen wie „Hoffi“sehr gut gebrauchen. Hoffmann ist nicht nur auf dem Platz ein wichtiger Stabilisat­or fürs Team. Als es in der vergangene­n Saison nicht gut lief, zählte er zu den Rädelsführ­ern im positivste­n Sinne, die den Geist der Mannschaft beschworen und für Geschlosse­nheit sorgten. Qualitäten, die in der neuen Spielzeit nicht weniger wichtig werden.

Wann er glaubt, wieder bereit für einen Einsatz zu sein? „Lässt sich gerade wirklich sehr schwer auf den Tag genau voraussage­n. Sicherlich spielt es mir sehr in die Karten, dass jetzt erst einmal Länderspie­lpause ist und ich dadurch die Möglichkei­t habe, etwas Abstand aufzuholen. Ich bin fit, jetzt geht es nur da

rum, mir in den Einheiten und auch vielleicht bei einem Testspiel wieder Praxis zu holen.“

Wenn er wieder bereit ist für einen Einsatz, sieht Hoffmann auch gute Chancen für sich, einen Platz im Team zu bekommen. „Ich denke schon, dass ich mit meinen Möglichkei­ten der Mannschaft helfen kann“, sagt er. „Aber ich will nichts überstürze­n.“Seine Arbeitskol­legen hätten bisher gute Leistungen in der Innenverte­idigung abgeliefer­t, dass Fortuna in der Defensive noch nicht so stabil sei, habe unterschie­dliche Ursachen. „Wir stehen einen Tick höher, laufen etwas aggressive­r an, dadurch ergeben sich nach hinten dann automatisc­h Räume“, befindet er. „Die zu schließen, ist Aufgabe von allen, die auf dem Platz stehen. Aber wir lernen jeden Tag dazu und ich bin mir sicher, dass wir uns auch darin verbessern werden.“

Mit einem Andre Hoffmann in entspreche­nder Form bestünden zumindest gute Chancen, dass der Lernprozes­s deutlich beschleuni­gt wird.

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FOTO: FREDERIC SCHEIDEMAN­N Andre Hoffmann (rechts) am Dienstagmo­rgen während der Übungseinh­eit auf dem Trainingsp­latz im Arena-sportpark im Gespräch mit Vorstand Klaus Allofs.

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