Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Florian Weiss erkundet die Stadt per Rad
Seit Januar moderiert der 44-Jährige im Golzheimer Zdf-studio „Volle Kanne“. Noch pendelt er von München nach Düsseldorf, doch damit ist bald Schluss. Seine neue Heimat hat der passionierte Triathlet schon mit dem Rad erkundet.
DÜSSELDORF Seine neue Heimat gefällt Florian Weiss schon jetzt richtig gut. Seit Januar moderiert er im Wechsel mit Nadine Krüger das Zdf-format „Volle Kanne – Service täglich“aus dem Studio in Golzheim und pendelte dafür im ZweiWochen-takt zwischen München und Düsseldorf. Ende August zieht er ins Bergische. „Nachdem ich 16 Jahre in München in einer Dachgeschosswohnung gewohnt hatte, habe ich mich nach ein bisschen mehr Grün gesehnt. Daher wollten wir im Düsseldorfer Umfeld lieber etwas außerhalb wohnen“, sagt der 44-Jährige. Von Düsseldorf habe er aber schon sehr viel gesehen. „Ich war ganz viel am Rhein joggen und bin in alle Richtungen mit dem Rad gefahren. Wir haben mit unserem Hund auch schon ein paar echt schöne Sommertage auf den Rheinwiesen gehabt. Diese langen ausufernden Wiesen, die kennen wir in Bayern gar nicht“, erzählt er.
Auch die Menschen hier haben es ihm angetan, da man mit den Rheinländern sehr schnell ins Gespräch käme und diese immer einen kessen Spruch auf den Lippen hätten. Seine erste Erfahrung mit der Stadt habe er allerdings ein wenig irritierend gefunden. Da habe er mit seiner Partnerin in einem Hotel am Worringer Platz gewohnt und sei erstaunt über die nächtliche Schreierei am Platz gewesen. Dass sich dort die Drogenszene aufhält, war ihm bis dahin nicht bekannt.
Was Weiss auf jeden Fall noch machen möchte, ist, sich die Stadt vom Rheinturm aus anzusehen. Und das, obwohl er ziemliche Höhenangst hat. „Die Kollegen vom Fernsehgarten haben mich zum Höhenklettern in die Zeche Essen geschickt. Da war mir gar nicht mehr zum Reden zumute und man sah mir die Angst im Gesicht an“, erinnert er sich. „In der Natur habe ich mit Höhe kein Problem, aber mit allem, was menschengemacht ist und was in gerader Linie nach unten führt.“
Viele Zuschauer kannten Weiss bereits aus der Rubrik „Besserwisser“, in der er für „Volle Kanne“Kuriositäten des Alltags erklärte und selbst immer wieder über Neues staunte. „Es hat mich zum Beispiel umgehauen, dass eine Cola light bei exakt gleicher Abfüllung weniger wiegt als eine Cola mit Zucker. Warum, das weiß ich gar nicht mehr so genau“, sagt der gebürtige Schwabe. Er habe während der Besserwisser-zeit viel gelernt, aber auch vieles wieder vergessen. Sich selbst würde er nicht als Besserwisser bezeichnen. „Ich war nie der Typ, den Freunde oder Familie gefragt haben, wenn es ums Wissen ging.“Aber es gibt auch Themenbereiche, in denen der 44-Jährige sich sehr zu Hause fühlt, wie zum Beispiel Tierschutz, Klimaschutz und veganes Essen. Und über diese Themen kann er sehr ausführlich sprechen.
Zu Weiss' Leidenschaften gehört auch der Triathlon. Da könne man ganz für sich sein und müsse mit keinem reden, sagt er. Das sei genau sein Ding, denn privat sei er nicht so gesprächig wie im Fernsehen. „Ich glaube, meine Freundin wünscht sich manchmal, ich würde mehr reden“, sagt der Moderator und lacht. Stolz zeigt der 44-Jährige ein Foto seines Rades mit elektronischer Schaltung. „So ein Fahrrad ist exorbitant teuer und ein Fass ohne Boden“, gibt er zu. „Aber wenn ich etwas mache, dann möchte ich es richtig machen. Mein erstes Rad, das ich gekauft habe, wurde sogar bei der Tour de France gefahren.“
Vor zwei Jahren hat er den Ironman in Hamburg absolviert. Jetzt hat er einen neuen Traum. „Bevor ich 50 werde, möchte ich mich gerne für die Ironman-weltmeisterschaft auf Hawaii qualifizieren. Es gibt kaum einen Sport, bei dem man als Amateur bei einer Weltmeisterschaft an den Start gehen kann. Das juckt mich richtig in den Fingern. Meine Zielzeit ist zehn Stunden und 20 Minuten. Das ist realistisch, denke ich“, sagt der passionierte Triathlet. Im Training bleibt er auch durch seine zukünftigen Fahrten mit dem Fahrrad zum Studio und zurück. „Und am Düsseldorfer Triathlon möchte ich auch teilnehmen.“