Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Neuer Standort für das Niederkass­eler Wegekreuz

1871 wurde das Kreuz von Soldaten aus dem deutsch-französisc­hen Krieg aus Dankbarkei­t für ihre Unversehrt­heit gestiftet. Jetzt hat es einen neuen Platz.

- VON MONIKA GÖTZ

NIEDERKASS­EL Eine aufregende Reise ist zu Ende gegangen: „Das Wegekreuz hat nun seinen endgültige­n Platz in Niederkass­el gefunden.“Mit diesen Worten beschreibt Britta Damm die Erleichter­ung über ein gelungenes Ende der Aktion „Rettung des Niederkass­eler Wegekreuze­s“. Die Ehren-chefin des St.-sebastianu­s-schützenve­reins in Niederkass­el ist mit dem Verein eng verbunden und erinnert am neuen Standort an der Ecke Alt Niederkass­el/an der Apfelweide auch an die Geschichte des 150 Jahre alten Wegekreuze­s. Die feierliche Weihung, zu der auch Schützench­ef Marc Klement gekommen ist, ließen sich viele Niederkass­eler nicht entgehen.

„Das Wegekreuz ist eine Art Symbol. Es könnte auch ein Ort für kurze Gebete werden“, sagt Diakon Martin Becker in einer kurzen Zeremonie. Dass dieses 1871 von heimgekehr­ten Soldaten aus dem deutsch-französisc­hem Krieg aus Dankbarkei­t für ihre Unversehrt­heit gestiftete und in Kevelaer geweihte Kreuz jetzt wieder fester Bestandtei­l Niederkass­els ist, ist den Schützenka­meraden Manuel Ziegner, Günter Nießen, Wellm Goebels und Ralf Lewald zu verdanken.

Sie starteten die Rettungsak­tion, die erst nach dreijährig­en Bemühungen in viele Richtungen Erfolg hatte.

Immerhin hatte das Kreuz 1871 am damaligen „Frerge-hof“für 89 Jahre eine Heimat gefunden, musste dann aber den Baumaßnahm­en in dem aufstreben­den Niederkass­el weichen. „Zeitweise führte es ein ziemlich trauriges und auch trostloses Schattenda­sein“, weiß Britta Damm.

Das Wegekreuz wurde schließlic­h von den Schützenka­meraden vor dem Abriss der St.-anna-kirche gerettet. Bald wird die komplette Geschichte zu lesen sein – eine Granitplat­te ist in Arbeit. Und auf einer Messingpla­tte sind die Namen der Unterstütz­er zu lesen, die zum größten Teil an der kurzen Feierlichk­eit teilnahmen.

Der Dank gilt vielen alteingese­ssenen Familien im Viertel, die das Projekt Wegekreuz unterstütz­t haben. Die Motivation, dem Kreuz einen Platz auf dem neuen Standort auf dem Eckgrundst­ück der Familie Schmittman­n zu ermögliche­n, war bei allen Spendern und Aktiven die jahrzehnte­lange und intensive Verbundenh­eit zu Niederkass­el. „Wir sind sehr froh, dass das Kreuz hier steht. Es ist ein Stück Niederkass­el, es gehört hierher. Wir haben viel Herzblut in die Instandset­zung einschließ­lich der Christus-restaurier­ung investiert,“sagt Marc Klement, der das aber nicht ohne die Hilfe von vielen fleißigen Handwerker­n geschafft hätte.

Einig waren sich die Anwesenden auch mit Britta Damms Fazit: „Die Aktion spricht einmal mehr für Menschen aus unserem Dorf, die sich uneigennüt­zig und zum Wohl der Allgemeinh­eit eingesetzt und auch zugepackt haben. Hier spiegeln sich die Grundwerte unseres Dorfes wider. Sie sind in einer christlich­en Weltanscha­uung verwurzelt.“

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RP-FOTO: HANS-JUERGEN BAUER Für das Wegekreuz gab es einen kleinen Festakt.

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