Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Fortuna fehlt der finale Pass
Sportvorstand Uwe Klein stößt besonders das Problem im Angriff auf.
Auch mit einigem zeitlichem Abstand weiß Uwe Klein nicht so hundertprozentig, was er mit dem 1:1 gegen Jahn Regensburg anfangen soll. Klein ist anzumerken, dass es ihn schon ein wenig wurmt, dass auch im dritten Heimspiel der Saison nicht der erste Sieg vor eigenem Publikum gelungen ist. Er sieht im Offensivspiel Fortunas derzeit vor allem eine ganz bestimmte Baustelle. „Bis ins letzte Drittel hinein spielen wir im Grunde gut und gefällig“, meint der 51-Jährige, „aber dann kommen der letzte Pass oder der Abschluss nicht. Ich sage ja gar nichts, wenn am Ende der Torwart hält oder das Ding knapp vorbeigeht. Aber wir machen es oft zu kompliziert.“
Das Regensburg-spiel bestätigte den Sportvorstand voll in dieser Ansicht. Immer wieder gab es Angriffe, die über mehrere Stationen vielversprechend aussahen, wo man im Grunde nur auf das entscheidende Zuspielt wartete. Das Problem „letzter Pass“droht sich langsam festzusetzen. „Im letzten Drittel fehlt uns die Genauigkeit, da haben wir noch nicht die Überzeugung, die notwendig ist“, sagt Klein. „Wir müssen den Fokus auf einen genauen letzten Pass legen, dann Zug zum Tor zeigen. So können wir den Gegner zu Fehlern zwingen und besser zum Abschluss kommen.“
Laut Statistik ist Fortuna in der Zweiten Liga eine der Mannschaften, die am meisten Pässe spielt und Flanken schlägt. „Aber dann geht es natürlich auch darum, Abnehmer zu finden“, fordert Klein. „Es liegt nicht immer nur am Flankengeber, wenn der Ball nicht ankommt. Wir müssen dem Flankengeber auch Optionen schaffen, den Gegner ins Leere laufen lassen. Die Strafraumbesetzung in diesen Momenten ist ganz wichtig, die Staffelung im Sechzehner.“
Durch die Verpflichtung von Robert Bozenik hat sich Fortuna gerade auf diesem Sektor verstärkt, wie der 21-Jährige auch bei seinem Treffer zum 1:1 bewies. Allerdings sind da auch Bozeniks Mitspieler gefordert: Der Slowake allein reicht als Strafraumbesetzung sicher nicht aus, um einen Gegner wie am kommenden Samstag den FC Ingolstadt entscheidend unter Druck zu setzen.