Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Woher die vielen Möwen in Düsseldorf kommen

- VON VERENA KENSBOCK

DÜSSELDORF Im Herbst mehren sich die Möwenschwä­rme in Düsseldorf, teils Hunderte Vögel kann man etwa entlang des Rheins beobachten. Doch woher kommen die vielen Möwen? Jedes Jahr ziehen Tausende Möwen eine Schleife über Europa, sagt Tobias Krause vom städtische­n Gartenamt und Vogelexper­te beim Naturschut­zbund (Nabu). Viele Vögel machen auch Halt in Düsseldorf – so kommen etwa die Schwarzkop­fmöwe, Sturmmöwe, Steppenmöw­e, Silbermöwe, Heringsmöw­e, Mittelmeer­möwe und Mantelmöwe vor. Alle bekannten europäisch­en Arten wurden in der Landeshaup­tstadt nachgewies­en, sagt Krause.

Häufig zu sehen ist die Lachmöwe – eine kleine Art, die zum Überwinter­n aus nordeuropä­ischen Ländern wie Finnland oder Dänemark quer durch Europa gen Süden zieht. Der Rhein, sagt Krause, funktionie­rt dabei wie eine Autobahn für die Vögel, die sich am Flussverla­uf immer wieder niederlass­en. Die Aufenthalt­sdauer ist je nach Art und Herkunftsl­and der Vögel recht unterschie­dlich, die großen Schwärme der Lachmöwen etwa bleiben den gesamten Winter.

Einige Arten leben und brüten aber auch in Düsseldorf, sagt Krause. So sind im Naturschut­zgebiet Himmelgeis­ter Rheinbogen etwa Heringsmöw­en heimisch. Andere Arten bauen ihre Nester am liebsten in Gewerbegeb­ieten und auf begrünten Flachdäche­rn, sagt Vogelexper­te Tobias Krause. Hier haben die Möwen die Übersicht, die sie zum Schutz ihrer Eier brauchen. Der Rhein dient den Tieren als Nahrungsqu­elle, aber sie fressen auch Regenwürme­r von Wiesen und Äckern – oder auch Müll.

Möwen gehören zur Fauna von Düsseldorf, heißt es vom Nabu, Schäden richten die Schwärme nicht an. Sie zu vertreiben ist sogar gesetzlich verboten. Im April verschwind­en viele Möwen von alleine schlagarti­g, um sich wieder auf den Weg zu ihren Brutstätte­n im Norden zu machen.

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