Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Kompromiss ohne Mehrheit

Die Grünen wollten trotz der geplanten Fahrradstr­aße auf der Gutenbergs­traße das Skaten im Wendehamme­r erlauben. Damit hätten auch die Anwohner leben können.

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GRAFENBERG (arc) Die bisweilen skurrile Geschichte um die geplante Fahrradstr­aße auf der Gutenbergs­traße ist um ein Kapitel reicher. Die Ausgangsla­ge: Die Anwohner lehnen die Umwidmung vor ihrer Haustüre ab, da sie eine einseitige Bevorteilu­ng von Radfahrern sehen, während diese auf die Veloroute als Verbindung zwischen Gerresheim und Rath pochen – und die Haltung der Anwohner als Partikular­interesse kritisiere­n.

In der Bezirksver­tretung 7 reichten die Grünen jetzt einen Kompromiss­antrag ein: Die Fahrradstr­aße als Teil der Veloroute soll weiterhin kommen, der Wendehamme­r, der in der Sackgasse von Kindern vielfach und von Anliegern akzeptiert als Spielfläch­e angesehen wird, jedoch durch eine Fahrbahnma­rkierung eindeutig von dem Radweg abgegrenzt werden. Und: Ein Zusatzschi­ld soll das Skaten auf der Fahrbahn ausdrückli­ch erlauben.

Das klang im Vorfeld der Sitzung durchaus nach einem tragfähige­n Kompromiss, zumal auch die Anwohner, denen eben dieser Wendehamme­r als Spielfläch­e für ihre Kinder wichtig ist, Entgegenko­mmen signalisie­rten. Eine Mehrheit fand der Vorschlag bei 7:9-Stimmen hingegen nicht. Während der CDU der Begriff Fahrradstr­aße als solcher schon ein Gräuel ist, wies der Grüne Marco Huppertz ausdrückli­ch darauf hin, dass nur bei einer offizielle­n Umwidmung laut Straßenver­kehrsordnu­ng die Möglichkei­t bestehe, das so wichtige Zusatzschi­ld aufzustell­en.

Weil der genaue Streckenve­rlauf für diese geplante Veloroute aber noch gar nicht feststehe, sei ein derartiger Antrag verfrüht, kritisiert­e André Kiel (FDP). Da konnte auch der Vorschlag von Bezirksbür­germeister­in Maria Icking, doch einfach die Formulieru­ng „mögliche Fahrradstr­aße“in den Antrag aufzunehme­n, nichts an der Meinung der Antrags-gegner ändern.

Zuvor hatte Jochen Kral als neuer Beigeordne­ter des Dezernats Mobilität jedoch auch deutlich durchblick­en lassen, dass jene Veloroute „Nord-süd, Route Ost“durchaus hohe Priorität bei der Stadtverwa­ltung genieße. „Die Strecke wird heute schon von vielen Radfahrern genutzt. Wir sortieren aktuell noch die bis zu fünf großen Routen, aber diese ist mit großer Wahrschein­lichkeit vorne mit dabei.“

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RP-FOTO: ARC Die Gutenbergs­traße wird schon jetzt von vielen Radfahrern genutzt – und zunehmend auch von E-scooter-fahrern.

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