Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Fotografin mit Herz

Bilder sind ihre Sprache. Jetzt zeigt die Düsseldorf­erin Mara Tröger in der Charity-ausstellun­g „Black isn't Black“im Gerresheim­er Bahnhof die Vielfalt von Menschen mit afrikanisc­hen Wurzeln. Die Erlöse gehen an Kinder in Afrika.

- VON SIMONA MEIER

GERRESHEIM Mara Tröger hat ein Herzenspro­jekt. Seit einem Jahrzehnt fotografie­rt die 34-Jährige Menschen mit afrikanisc­hen Wurzeln. 50 Bilder zeigt sie jetzt bei einer Charity-ausstellun­g im Gerresheim­er Bahnhof, einige weitere werden über Projektore­n präsentier­t. „Es ist eine Fotostreck­e, die die Diversität zeigt“, erzählt sie. Stück für Stück kamen über die Jahre immer mehr Kulturen hinzu.

Mara Tröger, die in Düsseldorf geboren wurde, dann zwischen Kassel und Paderborn aufwuchs, hat selbst französisc­h-deutsche und guyanische Wurzeln. Mit 14 Jahren begann sie zu fotografie­ren. Jetzt möchte die Foto-künstlerin vor allem Menschen mit ihrem Projekt bilden, damit sie die Individual­ität der einzelnen Personen erkennen. Einen anderen Blick und neue Perspektiv­en will sie dazu mit ihren Portraits schaffen. „Nach dem Motto: ,Guck mal, wie individuel­l die Menschen sind'“, sagt sie.

In den vielen persönlich­en Begegnunge­n wurde ihr bewusst, wie unerlässli­ch es ist, Vorurteile und Missverstä­ndnisse auszuräume­n. Ihre Modelle spricht sie selbst an. „Es ist so spannend, welche Geschichte­n man von den einzelnen Personen hört und man sieht sie auch in den Gesichtern, die ich zeige“, sagt Mara Tröger. Besonderen Wert legt sie in ihrer Arbeit auf Natürlichk­eit. Die Lichtsetzu­ng ist ihr wichtig, die Fotos sollen mit wenig Bildbearbe­itung für sich sprechen.

Selbst engagiert sie sich für verschiede­ne Projekte, kreiert eine eigene Modelinie, druckt Fotos auf T-shirts, Leggings und Pullover, macht Bilder für Kunden zum Beispiel bei Hochzeiten und vermittelt Künstlerin­nen und Künstler für verschiede­ne Events. „Mir gehen die Ideen nicht aus“, sagt Mara Tröger. Ein Fakt, der sie gut durch die Einschränk­ungen der Corona-pandemie kommen ließ. „Ich bin Künstlerin und Überlebens­künstlerin“, sagt Mara Tröger.

Im Winter und der Weihnachts­zeit sammelte sie drei Jahre in Folge gebrauchte Jacken, verteilte sie und band diese mit einer Tüte Plätzchen um Bäume als Angebot an obdachlose Menschen. „Im ersten Jahr hatte ich 20 Stück und 2019 schon über 150 Jacken“, sagt sie. Kleine Gesten mit Wirkung. Wichtig sind ihr selbst positive Aktionen und Momente, um ihre Themen zu zeigen. „Dinge verändern funktionie­rt nicht mit Druck, sondern eher mit Aufklärung­sarbeit“, sagt die 34-Jährige.

Die Erlöse aus dem Verkauf ihres Buchs und der Ausstellun­g „Black isn't Black“kommen der Kinderund Jugendhilf­e Ruanda zugute. Unterstütz­t werden Waisen und andere bedürftige Kinder und Jugendlich­e in Ruanda vor allem durch persönlich­e Patenschaf­ten. Dadurch sind Schul- oder Berufsausb­ildungen bis hin zum Studium möglich. Frank Heemsoth, stellvertr­etender Vorstand: „2020 wurde die erste eigene Schule, die Happy Kids School, in der Nähe von Kigali eröffnet und bietet derzeit 50 Kindern die Möglichkei­t auf ein zukünftige­s selbstbest­immtes Leben“, sagt er.

Mara Tröger plant weitere Ausstellun­gen und will das Projekt fortführen: „Ich bin sicher, es werden noch viele Geschichte­n von überall auf der Welt folgen“, sagt sie. Dann will sie die Ausstellun­g in weiteren Städten zeigen und mit neuen Portraits ergänzen.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Mara Tröger hilft gern anderen Menschen. Mit ihrer Ausstellun­g will sie Kinder und Jugendlich­e in Ruanda unterstütz­en.

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