Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Portugiesische Backwaren im Café Grüngold in Flingern
FLINGERN Portugal ist für viele Deutsche ein beliebtes Reiseziel. Auch André und Martha Piller fliegen mehrmals pro Jahr in das Land – schon deshalb, weil Martha Portugiesin ist. Die 46-Jährige ist Ende der 1990er-jahre von der Algarve im südlichen Portugal nach Düsseldorf gekommen. „Von unseren Reisen haben wir immer viele portugiesische Kuchen und andere Süßspeisen mitgebracht“, sagt André (50). Lange habe der verführerische Vorrat nie gehalten und Nachschub gab es in Düsseldorf kaum. Diese kulinarische Lücke haben die Pillers dann selbst geschlossen und an der Birkenstraße das Café Grüngold eröffnet. Spezialität: frische portugiesische Backwaren.
„Pasteis de Nata“sind die beliebtesten Küchlein im Angebot. Kein Wunder, denn die cremige Puddingfüllung in knusprigem Blätterteig ist eine Versuchung. „Wir waren anfangs recht erstaunt, wie viele Gäste die Pasteis kennen“, erzählt Martha. Die Besucher würden sich freuen, nach ihrem Portugal-urlaub mit den Pasteis das Fernweh ein wenig zu lindern. Abwechslung ist genug da, denn die Pasteis gibt es auch mit Kokos, Mandel, Kürbis, Orange und sogar süßen Bohnen. „In Portugal kennt sie jeder“, sagt Martha. „Man isst sie zum Frühstück oder nach dem Mittagstisch zum Kaffee.“Wer sie herzhafter mag, bekommt im Grüngold auch Varianten mit Schafskäse, Pilzen und Fisch.
Eröffnet haben die Pillers ihr Café im November vergangenen Jahres.
Schon lange haben sie die Idee gehabt, sich mit einem Lokal selbstständig zu machen. André Piller kennt die Gastronomie gut, er ist gelernter Koch und hat in Düsseldorf schon in mehreren bekannten Restaurants gearbeitet. „Flingern ist der perfekte Platz für das Grüngold“, sagt er. Die Bürger wären neugierig auf internationales Essen, zudem gebe es viele Touristen. Als das Café Barré an der Birkenstraße auszog und einige 100 Meter weiter wieder öffnete, griffen die Pillers zu und zogen ein. Dem kleinen Raum mit Theke und zwei Tischen ein portugiesisches Flair zu geben, dauerte nicht lang, das Café wurde eröffnet – dann kam der Lockdown. „Weil wir aber als Bäckerei gelten, konnten wir unsere Waren gut zum Mitnehmen verkaufen, so konnten wir die Corona-zeit überstehen“, erzählt André. Seit Frühsommer gibt es zu den Pasteis auch wieder im Café einen guten Galao, den portugiesischen Kaffee. Zum Mitnehmen gehört im Grüngold auch ein kleines Sortiment an Feinkost, zum Beispiel die süße Tomatenmarmelade, Oliven und Olivenöle. Die Geschäfte laufen ganz gut, sagt André, „aber wir sind noch über den Berg“.
Die Flingeraner jedenfalls scheinen das Grüngold schon ins Herz geschlossen zu haben. Neulich habe ein Gast gesagt, er fühle sich im Grüngold wie in Lissabon. „Ein schöneres Kompliment haben wir noch nie bekommen“, sagt Martha.
Birkenstraße 149, dienstags bis freitags, 12 bis 18 Uhr, samstags und sonntags, 10 bis 17 Uhr