Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Zu wenig Platz für Fußgänger am Staufenplatz
Vor den Geschäften könnte eine Fahrspur wegfallen. Rund um den Platz in Grafenberg hakt es auch an weiteren Stellen beim Verkehr.
GRAFENBERG Der Staufenplatz ist nicht das Mörsenbroicher Ei, ganz so häufig wie an der Kreuzung mit der höchsten Unfallgefahr in Düsseldorf kracht es hier nicht. Dennoch sind die Verkehrsbeziehungen komplex, was sich auf die Seitenräume auswirkt, wo es oft an Platz fehlt. Auch auf den Straßen, die auf den Staufenplatz zulaufen – Vautier- und Ludenberger Straße sowie die Grafenberger Allee – gibt es immer wieder Probleme wegen des hohen Verkehrsaufkommens. Drei Beispiele, wo es aktuell hakt.
Auf Antrag der Linken Petra Müller-gehl in der Bezirksvertretung 7 soll das Amt für Verkehrsmanagement prüfen, inwieweit sich auf dem Abschnitt der Grafenberger Allee bis zur Ecke Limburgstraße der häufig auftretende Konflikt zwischen Radfahrern und Fußgängern entschärfen lässt. „Dabei sollen die Sommerterrassen der
Gastronomie und die Auslagefläche des Blumengeschäftes aber auf jeden Fall bestehen bleiben“, betont Müller-gehl. Der Abschnitt grenzt gleichzeitig an einen Knotenpunkt des ÖPNV mit Straßenbahn und Bushaltestellen. Der verbleibende Gehweg vor den Geschäften ist jedoch extrem schmal, sodass Fußgänger oft auf den Radweg ausweichen müssen. „Auch für Radfahrer ist die Situation unübersichtlich“, so Müller-gehl. Fußgänger queren an beiden Enden der Straßenbahnhaltestelle, auf dem Weg in oder aus den Läden, der Apotheke, dem Restaurant und beim Aufsuchen des Briefkastens. Zudem verursachen die Fahrradständer Querverkehr über den Radweg. „Radfahrer müssen daher oft abbremsen oder sogar absteigen. Manche versuchen, die Fußgänger wegzuklingeln, was diese erschreckt. Eine unbefriedigende Situation für alle Beteiligten“, unterstreicht die Politikerin. Das Problem: Mehr Platz ist nun mal nicht da, sodass auch der Wegfall einer Fahrspur vor der Ampel kein Tabu mehr ist. Denn die Grafenberger Allee ist von der Metro bis zur Haltestelle am Staufenplatz ohnehin auf eine Spur reduziert, da die zweite dem ÖPNV vorbehalten ist.
Hardtstraße An der Ludenberger Straße 15-17 entsteht eine großflächige Innenhofbebauung mit 54 Wohnungen. Das Problem: Verlassen die Anwohner das Areal an der Ludenberger Straße, dürfen sie nur rechts abbiegen. Da die meisten aber wohl eher in Richtung Innenstadt wollen, wären sie gezwungen, über den Pöhlenweg zu fahren und dann rechts in die Hardtstraße abzubiegen, um so zum Staufenplatz zu gelangen. Das bringt die Anwohner der Hardtstraße auf die Palme, die gleichzeitig befürchten, dass ihre Straße zugeparkt wird, da die geplante Tiefgarage an der Ludenberger Straße nicht ausreichend Stellplätze biete. Die CDU hat in der Bezirksvertretung 7 nun beantragt, die Verwaltung möge in Bezug auf das Bauvorhaben doch die geplanten Maßnahmen zum Verkehrsmanagement in diesem Bereich vorstellen. „Die aktuelle Lösung widerspricht jeglicher zweckmäßigen und umweltgerechten Verkehrsführung, wenn nun noch deutlich mehr Autos plus Lieferverkehr hinzukommen“, sagt Martin Klein. Nur mit knapper Mehrheit wurde der Cdu-antrag angenommen.
Kein Glück hatte die CDU mit ihrem Antrag, auf dem kaum genutzten Bolzplatz an der Ludenberger Straße 64-88 einen Parkplatz zu errichten. Hintergrund: Durch den Umbau der Haltestelle Pöhlenweg fallen allein 20 Parkplätze für die Anwohner weg. Fläche im Wald zu versiegeln, zumal in Hanglage, das war mit Grünen und SPD aber nicht zu machen. „Der Bolzplatz ist lediglich abgerockt und sollte wieder in einen ordnungsgemäßen Zustand versetzte werden“, erklärt Marco Huppertz, der mit seinem Gegenantrag mehr Glück hatte.