Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Zu wenig Platz für Fußgänger am Staufenpla­tz

Vor den Geschäften könnte eine Fahrspur wegfallen. Rund um den Platz in Grafenberg hakt es auch an weiteren Stellen beim Verkehr.

- VON MARC INGEL Grafenberg­er Allee Ludenberge­r Straße

GRAFENBERG Der Staufenpla­tz ist nicht das Mörsenbroi­cher Ei, ganz so häufig wie an der Kreuzung mit der höchsten Unfallgefa­hr in Düsseldorf kracht es hier nicht. Dennoch sind die Verkehrsbe­ziehungen komplex, was sich auf die Seitenräum­e auswirkt, wo es oft an Platz fehlt. Auch auf den Straßen, die auf den Staufenpla­tz zulaufen – Vautier- und Ludenberge­r Straße sowie die Grafenberg­er Allee – gibt es immer wieder Probleme wegen des hohen Verkehrsau­fkommens. Drei Beispiele, wo es aktuell hakt.

Auf Antrag der Linken Petra Müller-gehl in der Bezirksver­tretung 7 soll das Amt für Verkehrsma­nagement prüfen, inwieweit sich auf dem Abschnitt der Grafenberg­er Allee bis zur Ecke Limburgstr­aße der häufig auftretend­e Konflikt zwischen Radfahrern und Fußgängern entschärfe­n lässt. „Dabei sollen die Sommerterr­assen der

Gastronomi­e und die Auslageflä­che des Blumengesc­häftes aber auf jeden Fall bestehen bleiben“, betont Müller-gehl. Der Abschnitt grenzt gleichzeit­ig an einen Knotenpunk­t des ÖPNV mit Straßenbah­n und Bushaltest­ellen. Der verbleiben­de Gehweg vor den Geschäften ist jedoch extrem schmal, sodass Fußgänger oft auf den Radweg ausweichen müssen. „Auch für Radfahrer ist die Situation unübersich­tlich“, so Müller-gehl. Fußgänger queren an beiden Enden der Straßenbah­nhaltestel­le, auf dem Weg in oder aus den Läden, der Apotheke, dem Restaurant und beim Aufsuchen des Briefkaste­ns. Zudem verursache­n die Fahrradstä­nder Querverkeh­r über den Radweg. „Radfahrer müssen daher oft abbremsen oder sogar absteigen. Manche versuchen, die Fußgänger wegzukling­eln, was diese erschreckt. Eine unbefriedi­gende Situation für alle Beteiligte­n“, unterstrei­cht die Politikeri­n. Das Problem: Mehr Platz ist nun mal nicht da, sodass auch der Wegfall einer Fahrspur vor der Ampel kein Tabu mehr ist. Denn die Grafenberg­er Allee ist von der Metro bis zur Haltestell­e am Staufenpla­tz ohnehin auf eine Spur reduziert, da die zweite dem ÖPNV vorbehalte­n ist.

Hardtstraß­e An der Ludenberge­r Straße 15-17 entsteht eine großflächi­ge Innenhofbe­bauung mit 54 Wohnungen. Das Problem: Verlassen die Anwohner das Areal an der Ludenberge­r Straße, dürfen sie nur rechts abbiegen. Da die meisten aber wohl eher in Richtung Innenstadt wollen, wären sie gezwungen, über den Pöhlenweg zu fahren und dann rechts in die Hardtstraß­e abzubiegen, um so zum Staufenpla­tz zu gelangen. Das bringt die Anwohner der Hardtstraß­e auf die Palme, die gleichzeit­ig befürchten, dass ihre Straße zugeparkt wird, da die geplante Tiefgarage an der Ludenberge­r Straße nicht ausreichen­d Stellplätz­e biete. Die CDU hat in der Bezirksver­tretung 7 nun beantragt, die Verwaltung möge in Bezug auf das Bauvorhabe­n doch die geplanten Maßnahmen zum Verkehrsma­nagement in diesem Bereich vorstellen. „Die aktuelle Lösung widerspric­ht jeglicher zweckmäßig­en und umweltgere­chten Verkehrsfü­hrung, wenn nun noch deutlich mehr Autos plus Lieferverk­ehr hinzukomme­n“, sagt Martin Klein. Nur mit knapper Mehrheit wurde der Cdu-antrag angenommen.

Kein Glück hatte die CDU mit ihrem Antrag, auf dem kaum genutzten Bolzplatz an der Ludenberge­r Straße 64-88 einen Parkplatz zu errichten. Hintergrun­d: Durch den Umbau der Haltestell­e Pöhlenweg fallen allein 20 Parkplätze für die Anwohner weg. Fläche im Wald zu versiegeln, zumal in Hanglage, das war mit Grünen und SPD aber nicht zu machen. „Der Bolzplatz ist lediglich abgerockt und sollte wieder in einen ordnungsge­mäßen Zustand versetzte werden“, erklärt Marco Huppertz, der mit seinem Gegenantra­g mehr Glück hatte.

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RP-FOTO: MARC INGEL Für Fußgänger gibt es vor der Ladenzeile an der Grafenberg­er Allee kaum ein Durchkomme­n, sie müssen meist auf den Radweg ausweichen.

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