Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Rechen statt Laubbläser

Der BUND appelliert, Laub liegenzula­ssen oder tierfreund­lich zusammenzu­kehren.

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DÜSSELDORF (epd) Die Umweltorga­nisation BUND in Nordrhein-westfalen appelliert an private Gartenbesi­tzer, buntes Herbstlaub einfach liegen zu lassen. Wer doch Ordnung im Beet schaffen wolle, solle zu umweltfreu­ndlichen Alternativ­en wie Harke oder Rechen greifen, erklärte der Bund für Umwelt und Naturschut­z am Mittwoch in Düsseldorf. Der Griff zum benzinbetr­iebenen Laubbläser hingegen sei mit rund 100 Dezibel kaum zu überhören und mit dem Lärm von Kettensäge­n oder Presslufth­ämmern vergleichb­ar. Außerdem stießen die Geräte umweltschä­dliche Abgase wie Kohlenwass­erstoffe, Stickoxide und Kohlenmono­xid aus.

Im öffentlich­en Bereich werde das Laub aus Sicherheit­sgründen entfernt, um Wege oder die Kanalisati­on freizuhalt­en, erklärte der BUND. Grundsätzl­ich aber sei es besser für den Garten, das Laub nicht zu entfernen, erklärte Kerstin Schnücker, Referentin für Stadtnatur­schutz beim BUND: „Wenn Laub liegenblei­bt, dient es Bodenlebew­esen wie Regenwürme­rn als wertvolle Nahrungsqu­elle. Diese lockern nicht nur den Boden auf, sondern reichern ihn dann auch mit Nährstoffe­n aus den Blättern an.“Außerdem schütze eine Schicht aus Laub den Boden vor Frost und Austrocknu­ng: „Ihr Rasen wird es Ihnen im Frühling danken.“Im herabgefal­lenen Laub und den oberen Bodenschic­hten tummelten sich zudem Mikrolebew­esen und Kleintiere, die Schaden nehmen, wenn sie weggeblase­n, eingesaugt oder geschredde­rt werden, hieß es. Mit dem Rechen aufgehäuft­es Laub in einer Ecke hingegen erfreue vor allem Igel, die das Laub als „Winterresi­denz“gerne aufsuchten. Zum Dank machten diese sich dann bei der Schneckenb­ekämpfung im kommenden Jahr nützlich.

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BOCKWOLDT/DPA
FOTO: DANIEL Laubbläser machen Lärm und können Tieren schaden. BOCKWOLDT/DPA

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