Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

„Wir rechnen mit dem Abwerben von ganzen Strukturen“

WILLI SAUER Der Panther-vorstand fürchtet die Folgen, die sich aus der Rückkehr von Rhein Fire als zweite American-football-mannschaft in Düsseldorf ergeben.

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Ab der kommenden Saison können die Fans in der Landeshaup­stadt zwischen zwei American-footballTe­ams wählen. Neben dem Traditions­klub der Düsseldorf Panther wird auch Rhein Fire wieder seine Zelte in Düsseldorf aufschlage­n und am Spielbetri­eb der European League of Football (ELF) teilnehmen. Willi Sauer vom Vorstand der Panther skizziert die möglichen Folgen daraus für seinen Klub, den ältesten Football-verein Europas.

Sehen sie die Rückkehr von Rheinfire positiv oder negativ, insbesonde­re aus Sicht Ihrer Mannschaft?

SAUER Wir sind nicht in Panik ausgebroch­en und sehen die Veränderun­g in der Düsseldorf­er Football

Szene erst einmal entspannt. Positiv wäre allein schon die mögliche Belebung im American Football, der in Deutschlan­d immer noch zu den Randsporta­rten zählt.

Sie und die Panther müssen aber fürchten, hinter Rheinfire in die zweite Reihe abzurutsch­en.

SAUER Wir wollen auf jeden Fall mit der ELF kooperiere­n und nicht gegen sie arbeiten. Man muss dabei bedenken, das wir zwar die gleiche Sportart ausüben, dass aber dennoch deutliche Unterschie­de bestehen. Die Panther sehen sich immer noch vornehmlic­h als Ausbildung­sverein mit momentan 480 aktiven Footballer­n. Gerade jetzt haben Defense-spieler Flamur Simon und Tight End Silvan Barelds Einladunge­n zum Ausbildung­camp der NFL bekommen. Rheinfire dagegen holt fertige Spieler in den Kader, ungefähr 20 aus hiesigen Regionen, die übrigen aus Amerika und Europa.

Die Spieler von Rheinfire werden für ihr Engagement Geld bekommen, bei den Panthern gibt es nichts zu verdienen. Haben Sie Sorge, dass Ihre Spieler den Verein wechseln?

SAUER Rheinfire plant den Einstieg in die ELF praktisch bei Null. Wir müssen deshalb nicht nur mit Spielerwec­hseln rechnen, sondern auch mit dem Abwerben von ganzen Strukturen bei den vorhandene­n Vereinen, zum Beispiel der medizinisc­hen Betreuung oder von kompletten Trainer-crews.

Bei dem schmalen Angebot an geeigneten Spielstätt­en in Düsseldorf: Wo werden Rheinfire und Panther ihre Partien austragen?

SAUER Mir ist zu Ohren gekommen, dass Rheinfire am Flinger Broich spielen möchte. Geplant haben sie die Saison mit 8000 Zuschauern im

Schnitt. Ich habe gelesen, dass teilweise allerdings nur 300 Besucher bei den Begegnunge­n der ELF anwesend waren. Darüber müssen wir uns nicht den Kopf zerbrechen. Die Panther sind ja selbst seit Jahren auf der Suche nach einer dauerhafte­n Spielstätt­e, die wir jetzt hoffentlic­h bald in Garath haben.

Hat Rheinfire mit den Panthern Kontakt aufgenomme­n?

SAUER Nein, bislang gibt es keinen Kontakt.

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FOTO: SAUER Willi Sauer gehört zum Vorstand der Panther.

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