Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Bühne, Badespaß und Brauchtum
Die 51.000-Einwohner-stadt am linken Niederrhein hat viel zu bieten. Auf den ersten Blick unscheinbar, bietet sie ein vielfältiges kulturelles Angebot und in ihren modernen Gewerbegebieten viele Arbeitsplätze.
illich zieht die Menschen an: Zugegeben, die 51.000-Einwohner-stadt am linken Niederrhein ist nicht bekannt als Shopping-paradies, und sie hat auch keine schnuckelige Altstadt zu bieten. Dennoch kommen Jahr für Jahr auch aus dem weiteren Umland viele Menschen in einen der vier Stadtteile, um Kultur zu erleben, Spaß zu haben und das Brauchtum zu pflegen oder zu arbeiten. Auch als beliebter Wohnort im Düsseldorfer Speckgürtel – in einer Viertelstunde ist man mit dem Auto in der Innenstadt – hat sich Willich längst etabliert. So sehr, dass nicht nur bezahlbarer Wohnraum knapp ist.
Kulturelles Aushängeschild der Stadt sind die Neersener Schlossfestspiele, die in guten Jahren bis zu 30.000 Gäste anlocken. Doch auch sonst gibt es ein vielfältiges kulturelles Angebot – dem Kulturteam der Stadt und vielen Vereinen sei Dank. Ebenfalls ein Publikumsmagnet ist das große Schützenfest des Allgemeinen Schützenvereins Willich im Sommer, das eines der größten am Niederrhein ist. Neun weitere Schützenvereine und Bruderschaften sowie zahlreiche Karnevalsvereine zeigen: Die Willicher, Anrather, Schiefbahner und Neersener sind dem Brauchtum verbunden.
Wasserratten kommen im Sport- und Freizeitbad „De Bütt“auf ihre Kosten – und von
„De Bütt“
Schlossfestspiele Neersen
Gewerbegebiete
Schützenfestmehr diesen Wasserratten gibt es offensichtlich viele, denn allein im Jahr 2019 (bevor sich die Pandemie negativ bemerkbar machte) besuchten insgesamt 465.000 Gäste das vielseitige Bad. Ein (zudem kostenloser) Besuch lohnt sich aber auch im Neersener Schlosspark, der im Rahmen der Europäischen Gartenschau (Euroga) im Jahr 2002 entstanden ist. Damals erhielt der neun Hektar große klassische Park rund um das Schloss Neersen eine 14 Hektar große Erweiterungsfläche, die sich durch eine besonders naturnahe Gestaltung vom vorderen Parkbereich abhebt. Der Naturschutzbund Nabu und die Eva-lorenz-umweltstation bringen Kindern wie Erwachsenen die Natur hier auf vielfältige Weise näher.
Bis zu 40 Millionen Euro pro Jahr nimmt die Stadt Willich inzwischen an Gewerbesteuern ein und kann sich daher mehr leisten als viele andere Städte in der Umgebung. Grund für den Steuerzuwachs sind die Gewerbegebiete Münchheide und Stahlwerk Becker. Allein in Münchheide haben sich auf einer Fläche von rund 176 Hektar seit 1978 rund 750 Betriebe aus 23 Nationen mit mehr als 7000 Beschäftigten angesiedelt. Hinzu kommt der benachbarte Gewerbepark Stahlwerk Becker, der übrigens durchaus einen Ausflug wert ist: Dort wechseln sich liebevoll restaurierte Industriedenkmäler mit moderner Architektur ab. msc