Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
E-auto-versicherung künftig teurer
Noch gibt es Rabatte auf die Policen. Doch die Reparaturkosten sind immens hoch.
DÜSSELDORF Höhere Kosten bei der Reparatur von Elektroautos führen zu höheren Versicherungsprämien. Das zeigt sich bereits an der sogenannten Typklasseneinstufung. Noch geben aber viele Kfz-versicherer Rabatte. Denn es gibt einen scharfen Wettbewerb um Öko-kunden mit hochpreisigen E-autos.
Die Reparatur von Unfallschäden ist bei Elektroautos teurer als bei Fahrzeugen mit herkömmlichem Antrieb. „Die Schadendurchschnitte bei Kollisionsschäden liegen für E-autos im Vergleich zu Fahrzeugen mit konventionellen Antrieben um rund 30 Prozent höher“, sagt Carsten Reinkemeyer, Leiter der Sicherheitsforschung des Allianz-zentrums für Technik (AZT). Eine Ursache ist, das E-autos schwerer sind, weil die Batterie besonders geschützt wird. Treten trotzdem Schäden am Akku auf, handelt es sich oft um einen Totalschaden, weil die Batterie gegen ein ganz neues Aggregat ausgetauscht werden muss. „Wir haben noch keinen Batteriemarkt“, so Reinkemeyer. Auch wenn der Airbag ausgelöst hat, sei ein neuer Akku aus Sicherheitsgründen notwendig. Zudem könnten Reparaturen bisher nur durch Spezialisten durchgeführt werden.
Der höhere Reparaturaufwand für E-autos führt zu einer höheren Einstufung in den Typklassen, die im Wesentlichen die Versicherungsprämie bestimmen. Laut einer gemeinsamen Auswertung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und des AZT von 2018 bis 2020 ist die Einstufung von E-autos mit denen von Benzinern vergleichbar, weil beide Fahrzeugarten eher in Städten mit einer geringen Jahreskilometerleistung unterwegs sind.
E-autos würden meist deutlich unter 10.000 Kilometer im Jahr bewegt. Teilweise erreichten sie nicht einmal die 5000-Kilometer-grenze. Trotzdem liegt die gewichtete VollkaskoEinstufung aller E-auto bei Klasse 18, während Benziner im Schnitt in Klasse 16 landen. Je höher die Klasse, desto teurer wird die Police. Auch die Teilkaskoklassen fallen für ÖkoAutos im Schnitt höher aus.
„Wir wollen auch künftig den Umstieg auf die Elektromobilität mit einem zusätzlichen finanziellen Anreiz in der Versicherungsprämie fördern“, heißt es aktuell bei der Allianz. Daher gebe es weiterhin einen Elektro-nachlass von bis zu 20 Prozent.
Noch höher geht der Kfz-hersteller Ford. Mit einem Rabatt von 25 Prozent auf die Kfz-haftpflichtund Kaskoversicherung bewirbt das Unternehmen den Verkauf des neuen Pumas mit Mild-hybrid-antrieb.